Szene aus dem Film "Asteroid City" © Universal Pictures

Wes Andersons "Asteroid City": Schräge Figuren, schwarzer Humor

Stand: 13.06.2023 19:14 Uhr

Wes Anderson macht visuell verspielte Filme mit melancholischem Inhalt und vereint dabei immer die Top-Riege der Hollywoodstars. In "Asteroid City" sind unter anderem Tom Hanks und Scarlett Johansson mit dabei.

von Bettina Peulecke

Wer ins Kino geht, um sich einen Wes Anderson-Film anzuschauen, der weiß, was ihn oder sie erwartet: "Rushmore", "Die Royal Tenenbaums" oder "Grand Budapest Hotel" - Andersons Filme spielen immer in einem sehr eigenen, liebevoll gebastelten und klug komponierten Kosmos. Gern in altmodisch anmutenden Pastellfarben.

Es ist ein bisschen wie bei einem Familienfest: Die Teilnehmer sind klar und man kennt, liebt oder hasst die immer wiederkehrende Rituale zwischen den Charakteren. Das ist auch bei "Asteroid City" nicht anders, in dem nostalgische Melancholiker, hochbegabte Kinder, überforderte Beamte und super smarte und super sexy Frauen erneut eine Rolle spielen.

Scarlett Johansson als Hollywoodstar, Jeff Goldblum als Außerirdischer

Der verwitwete Familienvater Augie strandet mit seinen Kindern nach einer Autopanne in einem öden Wüstenkaff. Die hiesigen touristischen Attraktionen sind ein Asteroid-Krater, eine Tankstelle und ein Diner. Hier trifft Augie, dargestellt von Jason Schwartzman, auf einen Hollywoodstar, unwiderstehlich verkörpert von Scarlett Johansson. So unerwartet wie unvermeidlich britzelt es zwischen den beiden, und die Dialoge sind so ironisch-staubtrocken, wie die Wüste drumherum.

Szene aus dem Film "Asteroid City" © Universal Pictures
Scarlett Johansson spielt die ebenfalls in dem Kaff festsitzende Schauspielerin Midge Campbell.

Zudem sind einige hochbegabte Teenager zum Wettbewerb "Jugend-Stargazer-Competition" angereist. Denn schließlich hat ein Asteroideneinschlag dem Ort seinen Namen gegeben. Und ehe man sich versieht, explodiert nebenan eine Atombombe und ein Außerirdischer - kurz, schmerzlos und grandios dargestellt von Jeff Goldblum - kommt kurzzeitig zu Besuch. Davon darf die Außenwelt aber nichts erfahren, also schirmt das Militär den Ort ab.

"Asteroid City": Ein unverkennbarer Wes-Anderson-Film

Schräge Figuren, schwarzer Humor und bunte Bilderbuchkulissen - "Asteroid City" enthält viele Referenzen an das zeitgenösische Kino und ist ebenso Hommage an frühe Science-Fiction-Streifen aus den 1950er-Jahren.

Wes Anderson ist so etwas wie der "Peanuts"-Erfinder und -Zeichner Charles M. Schulz der Filmszene: Sein Werk ist immer unverkennbar. Die einen finden es langweilig, die anderen warten sehnsüchtig auf die nächste Episode.

Asteroid City

Genre:
Komödie | Drama
Produktionsjahr:
2023
Produktionsland:
USA
Zusatzinfo:
Mit Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks u.a.
Regie:
Wes Anderson
Länge:
106 Minuten
FSK:
ab 12 Jahren
Kinostart:
ab 15. Juni 2023

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 12.06.2023 | 07:55 Uhr

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