Joachim Król als Kipp (links) und Horst Krause als Most © NDR/WDR/Delphi-Filmverleih
Joachim Król als Kipp (links) und Horst Krause als Most © NDR/WDR/Delphi-Filmverleih
Joachim Król als Kipp (links) und Horst Krause als Most © NDR/WDR/Delphi-Filmverleih
AUDIO: "Wir können auch anders" eröffnet 1. Kinotag in MV (5 Min)

Film "Wir können auch anders" eröffnet ersten Kinotag in MV

Stand: 17.03.2024 13:53 Uhr

Am Sonntag, 17. März, zeigen mehr als 20 Kinos zwischen Anklam und Boizenburg "Wir können auch anders" noch einmal - beim 1. Kinotag Mecklenburg-Vorpommern mit Unterstützung des NDR.

von Axel Seitz

Rudi Kipp, alias Joachim Król, macht sich mit seinem Bruder Moritz, gespielt von Horst Krause, auf - von West- nach Ostdeutschland.   

Wir sind auf dem Weg nach Gut Wendelohe. Kennen Sie das? Dort erben wir nämlich ein Haus. Das liegt in der Nähe der Ostsee. Da muss man die Gegebenheiten ja auch mal nutzen, mal an den Strand gehen und angeln.   Szene aus "Wir können auch anders"

Natürlich kommt alles ganz anders als geplant. Allein das Viktor, ein Rotarmist auf der Flucht, dabei ist, zeigt deutlich, das ungleiche Brüderpaar erlebt eine Reise der besonderen Art. "Wir können auch anders" lief 1993 im Wettbewerb der Berlinale und erhielt im gleichen Jahr mehrere Deutsche Filmpreise - unter anderem wurden Joachim Król und Horst Krause als Beste Darsteller geehrt.

Film "war ein Glücksfall" für Joachim Król

"Für mich als Wessi war das ein Abenteuer", erzählt Joachim Król. "Jeder Tag war ein fremdes Land, wo die Leute wundersamer Weise meine Sprache sprechen. Es war sehr, sehr aufregend." Der Schauspieler kann sich nach mehr als 30 Jahren noch sehr gut an die Dreharbeiten erinnern. Der Film hat für den heute 66-Jährigen nach wie vor eine ganze besondere Bedeutung: "Das war ein Glücksfall, es war ein Gamechanger. Das hat mir ganz viele Türen aufgestoßen." 

Für Regisseur Detlev Buck war schon bei den Dreharbeiten klar, dieser Film soll ein etwas anderer werden: "Es kamen Kritiken auf: Wie kann man solche Hauptfiguren wählen? Die sind nicht attraktiv. Die sind auch ein bisschen einfältig. Und ich habe gedacht, Gott was haben die denn? Man kann doch auch mal einen Blick auf die Leute werfen, die scheinbar aus dem Westen kommen, aber eigentlich doch nichts wissen und eine große Naivität an den Tag legen aber dann trotzdem das Glück finden."

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Joachim Króls erste Begegnung mit Sarah Wiener

"Wir können auch anders“ wurde unter anderem in Boltenhagen und Klütz in Nordwestmecklenburg gedreht. Für Joachim Król war Rudi, der etwas Einfältige, die erste Hauptrolle: "Es ist ein Geschenk! Die Rolle war optimal vorbereitet. Auch alles, was mir Detlev Buck mit an die Hand gegeben hat, bevor ich überhaupt eingestiegen bin, war wunderbar. Er hatte seinerzeit Zivildienst in einer Einrichtung gemacht, unweit von seinem Heimatdorf, wo solche Leute gearbeitet und zusammengelebt haben. Und er hat es mir sogar ermöglicht, da eine kurze Woche zu verbringen und solche Charaktere, die alle besonders und wunderbar und liebenswert waren, kennenzulernen. Daraus habe ich dann den guten 'Kipp' entstehen lassen." 

Dieser Rudi Kipp sorgte sogar in den Drehpausen für ein gewisses Aufsehen, zumindest bei der Frau, die mit ihrer Gulaschkanone für das Catering zuständig war: "Ich hatte mir zur Angewohnheit gemacht auch in den Drehpausen und bei der Mittagspause nicht aus der Rolle auszuscheiden. Also ich bin immer als Rudi Kipp herumgelaufen. Später habe ich diese junge Frau wieder getroffen. Sie erzählte mir, dass sie immer, wenn sie wieder nach Berlin zurückkam, in ihre Wohngemeinschaft erzählt hat: Also das ist ein wunderbares Filmteam. Die haben da jemanden, der ist ein bisschen zurückgeblieben, aber der darf alles machen. Der hilft nicht mit oder so, aber der läuft da rum und stellt dumme Fragen, aber die kümmern sich um den. Dieser Mann, den sie da beobachtet hat, war ich - und die Frau war Sarah Wiener."

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Kulturjournal | 11.03.2024 | 19:00 Uhr

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