"Beating Hearts": Mitreißende Lovestory und knallhartes Gangster-Kino
Mit 13 César-Nominierungen ist "Beating Hearts" einer der erfolgreichsten Filme in Frankreich überhaupt: ein bildgewaltiger, laut pochender, aufwühlender Film - wie ein wilder Herzschlag.
Der letzte Film, den der französische Regisseur Gilles Lellouche realisiert hat, war die Komödie "Ein Becken voller Männer". Darin ging es um ein unkoordiniertes Team von Synchronschwimmern, und der Film plätscherte auch eher so vor sich hin. "Beating Hearts" hingegen ist eine gewaltige Kino-Flutwelle: kraftvoll, unbändig und absolut mitreißend!
Leidenschaftliche Amour fou mit tragischem Ende
Schon die Eingangssequenz ist ohrenbetäubend und atemberaubend: In einer Tiefgarage fliegen die Kugeln aus den Kalaschnikows den jungen Männern um die Ohren. Das Gemetzel zeichnet sich nur silhouettenhaft im Schattenspiel ab, aber die Gewalt ist spürbar. Hier ist der totale Bandenkrieg angesagt, und am Ende, nach gefühlten anderthalb Minuten, sind alle Gangster tot.
Auch der Hauptdarsteller, der in der folgenden Rückblende zu einem Teenager auf einem Schulhof in den 1980er-Jahren wird. Sein Name ist Clotaire, und der aufmüpfige 17-Jährige ist bereits mit kleinkriminellen Freunden unterwegs. Er lässt den coolen Macker heraushängen und verliebt sich ungewollt und unabänderlich in die Musterschülerin Jackie, die sich von ihm und seinen Sprüchen scheinbar so gar nicht beeindrucken lässt. Aber ohne, dass sie etwas dagegen tun könnte, ist es auch um Jackie geschehen. Der erste Liebesbeweis hat etwas mit Jackies Lieblingsdessert zu tun und ist so süß, dass er zu Applaus auf der Leinwand und zu verzücktem Geseufze im Kinosaal führt. Es ist der Beginn einer Amour fou, einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte, die allerdings - wir wissen es von Anfang an - kein gutes Ende nehmen wird.
Harte Probe für die Liebe
Clotaire hat seine Wut selten im Griff, sein Wesen ist ungestüm, aber seine Liebe zu Jackie unerschütterlich. Doch während die behütet aufgewachsene, überdurchschnittlich intelligente junge Frau trotzdem noch den rechtschaffenden, zukunftsorientierten Weg als akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft gehen will, rutscht Clotaire immer mehr ins kriminelle Milieu ab. Er arbeitet für einen sich väterlich aufführenden Gangsterboss und geht aus Loyalität für einen Mord in den Knast, den er nicht begangen hat. Jackie darf ihn nicht besuchen und versucht irgendwie - ohne ihre große Liebe - ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Aber nicht ein Tag vergeht, ohne dass sie an Clotaire denken muss.
Ungefähr nach der Hälfte des Films sind die beiden erwachsen. Jackie führt ein geregeltes, bürgerliches Leben, und Clotaire steht nach zwölf Jahren Gefängnis vor dem Elternhaus seiner Geliebten, um von deren Vater abgewiesen zu werden:
"Ich möchte Jackie sehen."
"Sie ist verheiratet, und sie ist glücklich."
Filmszene
Das stimmt so nicht wirklich, denn - und das wird immer wieder großartig auch von dem kongenialen Soundtrack aus den 80ern untermauert - Jackie hat sich in ihrer Ehe zwar arrangiert, aber glücklich ist sie nicht, und für sie kann es nur einen geben.
Bildgewaltiger Film mit absolutem Traumpaar
"Beating Hearts" hält, was der Titel verspricht: ein bildgewaltiger, laut pochender, aufwühlender Film - wie ein wilder Herzschlag. Eine gewagte und gelungene Mischung aus Gangsterstreifen und Liebesdrama, in dem sogar sparsam eingeschoben ein paar Musical-Einlagen zu sehen sind - singen und tanzen ist auf der großen Leinwand ja gerade wieder angesagt.
Die beiden Nachwuchsstars Mallory Waneque als Jackie und Malik Frikah als Clotaire agieren als absolutes Traumpaar in dieser Tragödie. Das ist der Stoff, aus dem großes Kino gemacht wird.
Beating Hearts
- Genre:
- Romanze, Thriller
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- Frankreich, Belgien
- Zusatzinfo:
- mit Adèle Exarchopoulos, François Civil, Mallory Wanecque und anderen
- Regie:
- Gilles Lellouche
- Länge:
- 160 Minuten
- FSK:
- ab 16 Jahren
- Kinostart:
- 27. März 2025
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