Eine Frau und ein Mann stehen nebeneinander und lächeln. © picture alliance / Mary Evans/AF Archive Foto: Mary Evans
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AUDIO: 27.08.1964: Premiere des Musical-Fantasyfilms "Mary Poppins" (4 Min)

Vor 60 Jahren: Premiere des Musicalfilms "Mary Poppins"

Stand: 27.08.2024 08:53 Uhr

20 Jahre lang versucht der US-Film-Gigant Walt Disney die australische Buch-Autorin Pamela Lynwood Travers zu einem Film über ihr berühmtes Kindermädchen Mary Poppins zu überreden. Nach langer Überzeugung hat es geklappt.

von Ariane Hoffmann

"Mr. Disney, Mary Poppins singt nun mal nicht", sagt Autorin Pamela Lynwood Travers. Doch, tut sie! Zum ersten Mal am 27. August 1964 in der US-Premiere des gleichnamigen Films "Mary Poppins". Der Film spielt in London um 1910 und handelt von einem zauberhaften Kindermädchen, das sich mithilfe eines Schornsteinfegers um die Kinder einer Familie kümmert.

Schauspielerin Julie Andrews wird durch Mary Poppins berühmt

"Mary Poppins" ist eine der ersten Kombinationen aus Real- und Zeichentrickfilm. Bunt, fröhlich, rasant - und wie von Walt Disney prophezeit: "Ich schwöre, dass jeder, der das Filmtheater betritt, seine Freude haben wird." Auch Schauspielerin Julie Andrews hat ihre Freude: Die Rolle des magischen Kindermädchens macht sie weltberühmt. "Ich war unfassbar glücklich, dass ich diesen Film machen durfte. Zu einem Zeitpunkt, als nicht klar war, wie meine Karriere weitergeht, kamen Mary Poppins und Walt Disney." Und auch Bert-Darsteller Dick van Dyke jubelt: "Seit ich ein Kind war und Disney-Filme guckte, wollte ich in einem mitspielen. Als dann der Anruf von Walt Disney kam, bin ich fast zusammengebrochen, weil mein Traum wahr wurde."

Buch-Autorin Pamela Lynwood Travers ist vom Film nicht begeistert

"Wenn ein Löffelchen voll Zucker bitt're Medizin versüßt, ja, Medizin versüßt, Medizin versüßt, rutscht sie gleich noch mal so gut!" heißt es bei Mary Poppins. Dieses Hausmittel hilft allerdings nicht bei Buch-Autorin Pamela Lynwood Travers. Sie ist wenig begeistert von Walt Disneys filmischer Umsetzung. "Mary Poppins wird keines Ihrer albernen Cartoons", sagt die Frau, die eine fliegende Nanny mit einem sprechenden Schirm Kinder retten ließ. 

Deutlich zeigt der 2013 erscheinende Spielfilm "Saving Mr. Banks" über die Zusammenarbeit zwischen Disney und Travers, wie sehr die Schriftstellerin die Animationen hasst. Mary Poppins ist ihr nicht streng genug und die Musik der Komponisten-Brüder Robert und Richard Sherman findet sie unpassend. 

"Mary Poppins" räumt zahlreiche Preise ab

Dennoch wird Disneys Film schon 1965 in 13 Kategorien für einen Oscar nominiert und gewinnt fünf. Außerdem erhält Mary Poppins den British Film Academy Award, den Golden Globe, den Grammy und wird 2013 in das National Film Registry aufgenommen, das US-amerikanische Verzeichnis besonders erhaltenswerter Filme.

Seitdem steppt Mary Poppins auch über die großen Musical-Bühnen der Welt. 2018 kam sogar eine Fortsetzung in die Kinos: "Mary Poppins' Rückkehr" mit Emily Blunt in der Hauptrolle und dem ursprünglichen Darsteller des Bert - Dick van Dyke - in einer Nebenrolle. Dem zauberhaften Kindermädchen kann sich auch heute - 60 Jahre nach der Filmpremiere - niemand entziehen! 

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NDR Kultur | Der Morgen | 27.08.2024 | 09:15 Uhr

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