Sky du Mont: "Früher hab ich immer die Bösewichte spielen müssen"
Sky du Mont verkörperte in seiner langen Schauspielkarriere häufig den Bösewicht. "Das hat mich irgendwann sehr genervt", sagt er im Interview mit NDR Kultur.
Einem breiten Publikum ist Sky Du Mont durch seine Rollen in deutschen Komödien bekannt - etwa in Bully Herbigs "Schuh des Manitu" oder zahlreichen Filmen von Otto Waalkes. Der Schauspieler hat in seiner langen Karriere aber auch mit zahlreichen Weltstars zusammengearbeitet. Unter anderem spielte er in Stanley Kubricks letztem Film "Eyes Wide Shut" an der Seite von Nicole Kidman und Tom Cruise. Anina Pommerenke hat ihn in Hamburg auf ein Fischbrötchen getroffen.
Du hast in deinem Leben unfassbar viele Rollen gespielt. Gibt es einen Charakter, der dir richtig ans Herz gewachsen ist?
Sky du Mont: Die Rolle, die mein Leben verändert hat, ist natürlich Santa Maria im "Schuh des Manitu" - gar keine Frage. Das war aber nicht unbedingt die Rolle, die ich am liebsten gespielt habe. Ich habe den Stauffenberg spielen dürfen, in einer amerikanischen Produktion (Anm. d. Red.: "War and Remembrance"). Ich hab natürlich recherchiert und mir wurde klar, dass wir alle von völlig falschen Voraussetzungen ausgehen, wenn wir an Stauffenberg denken. Das war eine ganz spannende Produktion, weil es eine Hollywood-Produktion war. Und es war alles so authentisch: Wir haben genau an dem Platz gedreht - am Adlerhorst in Berchtesgarden - wo Hitler auch war. Das war sehr eindrucksvoll.
Gibt es etwas, wovon du träumst, was du unheimlich gerne noch einmal verkörpern würdest?
Du Mont: Das ist immer schwer zu sagen. Man weiß ja nicht wirklich, was einem noch angeboten werden könnte. Ich mache sehr gerne Komödie. Früher habe ich immer nur die Bösewichte spielen müssen. Das hat mich irgendwann sehr genervt. Ich habe 20 Derricks gemacht. Ich fing an als die Leiche, wurde dann der Mörder - und später der Auftraggeber. Das mag ich nicht mehr spielen. Am liebsten sind mir die Komödien.
Kannst du dir das erklären, warum du speziell für diese Rollen angefragt wurdest?
Du Mont: Ich glaube, es ist die Äußerlichkeit. Man hatte in Deutschland - als ich anfing - Probleme mit einer gewissen Äußerlichkeit. Wer die Nase mitten im Gesicht hat und groß war, der konnte nur böse sein. Das ist heute nicht mehr so.
Du warst an der Schauspielschule in München. Joachim Meyerhoff schreibt über seine Zeit dort von ganz vielen kuriosen Übungen, die er dort gemacht hat. Was war deine kurioseste Übung von der Schauspielschule?
Du Mont: Diese ganzen Sprachübungen, bevor man auf die Bühne geht. "Na-Na-Na", spitzer Stein, "Fisch, Frevler, Franz..." - das kann ich gar nicht mehr. Das war mühsam, aber es lockert tatsächlich die ganze Mundpartie.
Und du konntest es später benutzen bei "Otto's Eleven" mit dem "Rokoko-Kokolores".
Du Mont: Stimmt, das hatte ich ganz vergessen: Es war nicht umsonst.
Kann Nicole Kidman gut tanzen?
Ich musste sie ja führen. Wir sollten Foxtrott tanzen. Ich bin kein guter Tänzer - und habe Tage und Wochen geübt. Immer nur Foxtrott getanzt. Dann habe ich das gemacht und Kubrick sah sich das und sagte: "Ah, just push her around".
Das Gespräch führte Anina Pommerenke.