Magie, Macht und Mickey Mouse: Der Disney-Konzern wird 100
Der Disney Konzern gehört zur amerikanischen Kultur wie Hamburger und Coca Cola. Mickey Mouse & Co. sind Exportschlager; Vergnügungsparks gibt es auf der ganzen Welt. Aber der Konzern muss finanziell kämpfen und ist nicht unumstritten.
Zu Beginn lieh Walt Disney der Mickey Mouse persönlich seine Stimme. Disney kam aus ärmlichen Verhältnissen, war zunächst Zeichner. Wollte dann aber seinen Traum in Los Angeles verwirklichen. Mit nur 40 Dollar in der Tasche kam er nach Hollywood und gründete die Disney Company zusammen mit seinem Bruder Roy. Eine Erfolgsgeschichte, wie man rückblickend sagen kann. Mit "Schneewittchen" brachte er den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm heraus und gewann einen Oscar - oder besser gesagt: einen großen und sieben kleine in Anlehnung an die sieben Zwerge. Disneys Zeichentrickfilme wurden zu Hits: "Bambi", "Alice im Wunderland" oder "Das Dschungelbuch" - allesamt Klassiker heutzutage. Disney wusste: Nicht nur Kindern müssen die Filme gefallen, sondern den Erwachsenen, denn die haben ja das Geld fürs Kino-Ticket.
Walt Disney: Ein bis heute umstrittener Firmenchef
1966 starb Walt Disney - ein bis heute umstrittener Firmenchef. Einerseits Märchen-Onkel der US-Nation, ein Visionär und erfolgreicher Geschäftsmann. Andererseits streng mit den Angestellten, immer wieder gibt es außerdem Vorwürfe, er sein ein Antisemit und Frauenhasser gewesen. Am Image des Konzerns hat das trotzdem nie wirklich gekratzt. Die Walt Disney Company hat sich versucht, immer wieder neu aufzustellen und zu modernisieren.
Disney bemüht sich um Inklusion und Vielfalt
Brat Iwan ist die derzeitige Stimme von Mickey. Iwan ist nicht nur Disney-Fan, er lebt auch offen schwul - ein Umstand, der zu Disneys Zeiten in den eher konservativen 40er- bis 60er-Jahren schwierig gewesen wäre. Doch Disney bemüht sich sichtlich um Inklusion und Vielfalt in den vergangenen Jahren. Ein deutliches Beispiel dafür auch: "Arielle, die Meerjungfrau" ist in der neuen Real-Verfilmung schwarz. Videos von Kindern, die das gut finden, gingen um die Welt.
In Florida stellt sich Disney gegen den Gouverneur Ron DeSantis, kritisiert das sogenannte "Don't say gay"-Gesetz, das in Schulen die Themen Homosexualität und Geschlechteridentität einschränkt. Die Konservativen in den USA strafen das ab. Disney sei zu links, zu woke geworden, heißt es unter anderem im konservativen TV-Sender Fox News.
Viele finanzielle Probleme in den vergangenen Jahren
Disney ist nach wie vor ein Schwergewicht im Showbusiness. Erst recht, nachdem der Konzern große Marken wie Star Wars und Marvel dazugekauft hat, was sich zunächst auch auszahlt. Doch Disney hat in den vergangenen Jahren viele finanzielle Probleme dazubekommen. Der Streamingdienst Disney+ beispielsweise verschlingt viel Geld. Auch die Vergnügungsparks verkaufen weniger Tickets - alles andere als rosige Aussichten zum 100. Geburtstag. Da käme eine gute Fee, die Wünsche erfüllt, gerade wohl recht.