Harrison Ford mit Fliege bei einer Premiere © Paul Buck/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Paul Buck

Harrison Ford ist 80: Archäologe, Abenteurer und Bruchpilot

Stand: 24.05.2023 08:37 Uhr

Filme mit Harrison Ford haben Milliarden Dollar eingespielt, dabei musste er sich anfangs in Hollywood als Handwerker durchschlagen. Seit 2022 ist er 80. Er dreht weiter Filme und neuerdings Serien.

von Nicole Markwald

Wortkarg, sarkastisch, aber nicht unsympathisch - so wirkt Harrison Ford in den meisten seiner Auftritte. Vor wenigen Jahren hatte er einen unfreiwilligen: Bei einer Notlandung auf einem Golfplatz in Santa Monica wurde der Hobbypilot 2015 schwer verletzt. Da hatte er sich gerade erst von einem Beinbruch erholt, den er sich bei den Dreharbeiten zu "Star Wars - Das Erwachen der Macht" zugezogen hatte.

Harrison Ford: Durchbruch als Weltraumkapitän Han Solo

Die Rolle des Weltraumkapitäns Han Solo in der "Star Wars"-Reihe machte Harrison Ford zu einem der kommerziell erfolgreichsten Stars. Mit Regisseur George Lucas hatte er bereits 1973 in "American Graffiti" zusammengearbeitet, da war Ford bereits 35 und hatte sich mit Schreinerarbeiten finanziell über Wasser gehalten. Wie Ford später zugab, war ihm die enorme Bedeutung der Saga von George Lucas anfangs nicht klar: "Ich dachte, die Dreharbeiten überhaupt zu Ende zu bringen, ist ein Erfolg. Es war anstrengend, nervenzerreibend und seltsam - aber auch sehr spaßig."

"Indiana Jones 5" ist abgedreht

Kurz darauf schnappte er sich eine andere Rolle, die ihn bis heute begleitet: Unter Steven Spielberg spielte er das erste Mal den Indiana Jones, den waghalsigen Archäologieprofessor mit Filzhut und Peitsche. Der fünfte Teil der Indiana-Jones-Reihe ist abgedreht, Spielberg führe Regie, George Lucas schrieb das Drehbuch.

Oscar-Nominierung für "Der letzte Zeuge"

Ford verkörperte in den zurückliegenden 50 Jahren nicht nur glaubwürdig den Abenteurer, den unschuldig Verurteilten wie in "Auf der Flucht" oder den CIA-Agenten wie in "Stunde der Patrioten".

Für seine Rolle als Polizist in "Der einzige Zeuge" wurde er 1985 für einen Oscar nominiert. In dem Science-Fiction-Klassiker "Blade Runner" von Ridley Scott spielte er einen Replikantenjäger. Diese Rolle als Ex-Polizist Rick Deckard in einer apokalyptischen Welt hat ihn zweimal in der Karriere beschäftigt: In "Blade Runner 2049" von Denis Villeneuve übernahm Ryan Gosling zwar die Hauptrolle - aber Ford war natürlich prominent als mit an Bord.

2022: Mit 80 Jahren dreht Ford Fernsehserie "Shrinking"

Mit 80 denkt Harrison Ford kein bisschen an den Ruhestand. Abgedreht sind zwei Fernsehserien. Eine über den Yellowstone-Nationalpark mit Helen Mirren und eine für einen großen Streamingdienst namens "Shrinking". Darin spielt er einen Psychotherapeuten, der seinen Patientinnen und Patienten immer das sagt, was er denkt - und dabei alle Therapieregeln außer Acht lässt. Das klingt nach einer Paraderolle für Ford.

2023: Abschied vom Kino mit "Indiana Jones 5 und das Rad des Schicksals"

2023 folgt wohl sein Abschied zumindest vom Kino: in "Indiana Jones - Der Ruf des Schicksals". Er habe seine Actionszenen selbst gedreht und sehe an der Seite der Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge verköperte Actionheldin Helena fantastisch aus, sagte Filmkomponist John Williams über Harrison Ford im fünften Teil von "Indiana Jones". Der nun 91-jährige Musiker bezeichnete den 80-jährigen Schauspieler scherzhaft als "Teenager". Ford wurde beim diesjährigen Filmfest Cannes für sein Lebenswerk geehrt. Dort feierte "Indiana Jones 5 und das Rad des Schicksals" Weltpremiere.

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NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 05.12.2022 | 07:20 Uhr

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