Grimme-Preise 2024 für die "Maus", Disney+ und Journalistin Willinger
Sechs Mal standen NDR Ko-Produktionen auf der Nominierungsliste des Grimme-Preises 2024, geklappt hat es in diesem Jahr nicht. Zu den Überraschungssiegern gehört Disney+.
Zwei deutsche Disney+-Formate, die "Sendung mit der Maus" und die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger haben sich bei den Grimme-Preisen durchgesetzt. Insgesamt sind 14 Grimme-Preise und drei Sonderpreise vergeben worden. Unter den ausgezeichneten Formaten sind Themen wie der Ukraine-Krieg, sexualisierte Gewalt, Rassismus und die deutsche Geschichte vertreten.
Sieben Auszeichnungen für den WDR
Gleich zwei Auszeichnungen hat der Film "Nichts, was uns passiert" (WDR) erhalten. Neben dem Preis der Studierendenjury erhält er auch einen Grimme-Preis im Bereich Fiktion. Der Film sei ein "überaus wertvoller Beitrag zur Me-Too-Debatte", hieß es. Mit dem Film "Tamara" (ZDF) wird zudem eine Mutter-Tochter-Geschichte über deutsch-deutsche Identitäten geehrt. Der Spezial-Preis im Wettbewerb Fiktion geht an die Serie "Haus Kummerveldt" (WDR/ZDF/Arte).
Publikumspreis geht 2024 an Dokumentarfilm "Drei Frauen - Ein Krieg"
Die Auszeichnung für die Besondere Journalistische Leistung geht an die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger für ihre transparente und kontinuierliche Auslandsberichterstattung aus der Türkei und dem Iran. Die Jury lobte, dass Willinger auch dann noch berichte, "wenn die meisten Kameras weitergezogen sind und die Medienaufmerksamkeit längst wieder auf anderen Krisen liegt". Eine Auszeichnung im Bereich Kinder und Jugend geht an "Die Sendung mit der Maus-Spezial - Marokko-Maus" (WDR). Zudem werden die Funk-Produktion "Hypeculture: Straßenslang - Wie Rap Deutschland verändert" und die drei Hauptdarstellerinnen der Serie "Die drei !!!" (Disney+) geehrt.
Mit dem Publikumspreis der Marler Gruppe und einem Preis der Grimme-Jury im Wettbewerb Information und Kultur wird der Dokumentarfilm "Drei Frauen - Ein Krieg" (RBB/WDR/Arte) ausgezeichnet. Drei weitere Preise werden im Bereich Information und Kultur vergeben, dazu gehört die Trilogie "Einzeltäter" (ZDF), "Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod“ (WDR/RBB/Arte) und eine Doku von Cem Kaya "Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin“ (RBB/Arte). In der Kategorie Unterhaltung sind nur zwei Preise vergeben worden: Sarah Bosetti schaffe es mit "Bosetti Late Night" (ZDF/3sat) und ein Spezial-Preis ging an die Moderatorin Anna Dushime mit ihrer Pilotfolge "Der letzte Drink mit Anna Dushime" (RBB).
Preisverleihung am 26. April
Die Preise werden am 26. April im Marler Theater verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis und feiert in diesem Jahr sein 60. Jubiläum.
