Doku-Tipp: "Mord. Macht. Medien. Der Fall Jens Söring"
Es ist eines der spektakulärsten Verbrechen der vergangenen Jahrzehnte: der Fall Jens Söring. Die Dokuserie "ARD Crime Time" zeigt den Einfluss des verurteilten Mörders auf Politik, Medien und Gesellschaft. Auch das NDR Medienmagazin ZAPP befasst sich mit dem Thema.
1985 geschieht in Virginia, USA, ein blutiger Doppelmord. Die Eltern der Studentin Elizabeth Haysom werden in ihrem Haus brutal hingerichtet. Haysoms Freund - der deutsche Diplomatensohn und Student Jens Söring - gesteht die Tat und kommt in U-Haft. Später widerruft er sein Geständnis und beteuert seine Unschuld. Doch das Gericht glaubt ihm nicht. Vor laufenden Kameras wird er zu zweimal lebenslänglich verurteilt.
Söring beteuert bis heute seine Unschuld
Nach 33 Jahren in Haft, wird Söring aus den USA nach Deutschland abgeschoben. Er kommt frei ohne Freispruch. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Die ARD-Doku-Serie erzählt, wie der Kampf um die Wahrheit im Fall Söring von Beginn an auch eine Medienschlacht ist, die noch längst nicht vorbei ist. Und wie es Jens Söring immer wieder gelingt, seine Version der Geschichte in Gesellschaft, Politik und Medien wirkungsvoll zu verbreiten.
ZAPP: Wie verantwortungsvoll ist die Berichterstattung?
In Ergänzung der Crime-Time-Produktion widmet sich ZAPP in einem 30-minütigen Spezial der bemerkenswerten Medienkarriere des verurteilten Doppelmörders. Welche Rolle spielen Journalistinnen und Journalisten in Sörings Kampf um die Deutungshoheit – und werden sie ihrer Verantwortung gerecht?
Beide Dokumentationen sind ab dem 31. Oktober in der ARD Mediathek zu sehen. Das NDR Fernsehen zeigt "Mord. Macht. Medien. Der Fall Jens Söring" am 1. November um 22.45 Uhr, das ZAPP-Spezial läuft am 15. November um 23 Uhr.