Trine Dyrholm als Margrete in einer Szene des Filmes "Die Königin des Nordens". © Zuzana Panská / SF Studios

"Die Königin des Nordens": Historiendrama um Margrete I. in ZDF Mediathek

Stand: 01.01.2024 11:36 Uhr

"Die Königin des Nordens" ist ein aufwendiges, von Charlotte Sieling opulent inszeniertes Historiendrama, über die Regentin Margrete, brillant verkörpert von Trine Dyrholm. Der Kinofilm steht in der ZDF Mediathek.

von Bettina Peulecke

Es ist einer der teuersten Filme aller Zeiten aus Dänemark. Charlotte Sielings Drama über die Regentin Margrete beruht auf einer wahren Begebenheit - und die Königin Margrethe die II. von Dänemark hat sich nach ihr benannt. Das Drama ist im ZDF Fernsehen gelaufen und steht bis 26. Januar 2024 in der ZDF Mediathek.

Wie immer wenn es um Regenten im Mittelalter geht, spielen der Kampf um Macht und Einfluss am jeweiligen Hof eine wichtige Rolle. Das ist auch bei "Der Königin des Nordens" nicht anders, brillant verkörpert von der dänischen Schauspielerin Trine Dyrholm. Sie verleiht der historischen Figur die perfekte Mischung aus distanziertem Kalkül und emotionaler Hin- und Hergerissenheit. Eine kluge, starke Frau, die zu allem fähig ist, vor nichts Angst hat, auch nicht davor, grausame Entscheidungen treffen zu müssen.

"Die Königin des Nordens" Margrete: Begründerin des skandinavischen Reichsverbundes

1397 herrscht erstmals seit Jahrhunderten Frieden zwischen den skandinavischen Völkern. Das hat Margrete mit viel diplomatischem Geschick erreicht. Sie regiert den Staatenbund fast im Alleingang. In einer von Männern dominierten Welt ist sie über Jahrzehnte die mächtigste Frau.

Doch es droht auch Gefahr. Es vermehren sich die Anzeichen, dass ein Angriff durch deutsche Truppen bevorsteht. Daher plant Margrete eine Heirat zwischen ihrem Adoptivsohn Erik und der erst achtjährigen Tochter des englischen Königs. Der Bund der Ehe soll den Staatenbund festigen, was eine gängige Praxis in höfischer Gesellschaft war. Doch da taucht plötzlich ein Mann auf, der seit 15 Jahren tot sein soll.

"Majestät, ich komme auf direktem Wege aus Grauwitz. Ich bin einem Mann begegnet. König Oluf." Margrete: "Mein Sohn? Mein Sohn ist tot." Ausschnitt aus dem Film "Die Königin des Nordens"

Jakob Oftebro als der verloren geglaubte Sohn König Oluf in einer Szene des Filmes "Die Königin des Nordens". © Ramus Videbaek/ DFF/SF Studios
Der verlorene Sohn: Ist der totgeglaubte König Oluf tatsächlich, wer er behauptet zu sein?
Margrete als Regentin und verzweifelte Mutter - brillant verkörpert von Trine Dyrholm

Das glaubt Margrete wirklich, allerdings hat die die Leiche ihres Sohnes nie gesehen. Der zukünftige König Erik ist ihr Adoptivsohn. Und da sich die Neuigkeit rasch verbreitet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als eine öffentliche Anhörung des Mannes zu befehlen. Denn wenn er wirklich der ist, der er behauptet zu sein, wären Margretes bisherigen Vereinbarungen hinfällig. Er wäre der rechtmäßige König und Nordeuropa würde ins Chaos stürzen. Als er gefesselt den Vertretern des Staatenbundes vorgeführt wird, gibt es auch schon Tumult.

"Ich bin König Oluv Hokanson. Gekrönter König von Norwegen und Dänemark und rechtmäßiger Thronerbe von Schweden! - Mutter - Ich lass mich nicht einsperren, wie ein Tier!" Ausschnitt aus dem Film "Die Königin des Nordens"

Wer ist dieser vom Leben gezeichnete, vernarbte Mann? Ein Betrüger, der von den Feinden der nordischen Staaten beauftragt wurde, um Zwietracht zu sähen? Oder wirklich der totgeglaubte Sohn, der Margretes politisches Wirken und die Union in Gefahr bringen würde? Trine Dyrholm braucht nicht viele Worte, um ihre innere Zerrissenheit und die nach Außen zur Schau gestellte Sicherheit  darzustellen. Ihr Blick allein ist ein Wechselbad der Gefühle. Als Lügner würde Oluf der Tod drohen. Und es kommen Zweifel in Margrete auf. Sie sagt: "Wir hängen niemanden ohne zu wissen, wer er ist." Darauf wird erwidert: "Dieser Mann ist nicht Ihr Sohn!"

"Die Königin des Nordens" kann sich messen mit Ridley Scott's "The Last Duel"

Das Drama ist opulent inszeniert, besticht durch epische Panoramaaufnahmen von rauen Küstenstreifen und grauen Schlachtfeldern, die größtenteils düstere Atmosphäre wird authentisch transportiert. "Die Königin des Nordens" kann sich in Sachen Spannung und Schauwerte durchaus mit schon etwas älteren Filmverwandten wie "Elisabeth I." von Shekhar Kapur, oder dem aktuellen Mittelalter-Epos des Jahres messen, Ridley Scott's gerade erfolgreich im Kino gelaufener "The Last Duel". Auch darin spielte eine beeindruckende Frau die Hauptrolle.

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"Die Königin des Nordens"

Genre:
Historiendrama
Produktionsjahr:
2021
Produktionsland:
Dänemark, Schweden, Norwegen, Island, Tschechien
Regie:
Charlotte Sieling
Länge:
120 Minuten
FSK:
ab 6 Jahre
Kinostart:
30. Dezember

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Kultur | 30.12.2023 | 09:55 Uhr

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Mittelalter

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