Chormusik

Hasse & Vivaldi - Mädchenchor Hannover

Sonntag, 06. August 2023, 17:00 bis 18:00 Uhr

"Das war jetzt keine Entscheidung für eine erste CD unter meiner Leitung, sondern woran wir zu dieser Zeit intensiv gearbeitet haben. Deshalb war es der sinnvolle Weg dieses Programm dann auch auf CD aufzunehmen." - sagt Andreas Felber über die Auswahl der drei Werke, die auf dem neuen Album des Mädchenchors zu hören sind.

Mitglieder des Mädchenchors Hannover in roten Blazern während eines Auftritts 2017. © Anke Schroefel Foto: Anke Schroefel
Der Mädchenchor Hannover gehört zu den weltbesten Jugendchören seiner Kategorie.
Werke von Johann Adolph Hasse

Dazu gehört das "Miserere" von Johann Adolph Hasse, ein Werk, das der norddeutsche Komponist 1758 für das "Ospedale degli Incurabili" - einem bedeutenden Musikzentrum Venedigs - komponierte und auch gemeinsam mit den Incurabili bei einer Andacht aufführte. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es eine große Bandbreite an Stimmungen in den unterschiedlichen Sätzen bietet. Andreas Felber war es wichtig, dass zum Beispiel im 1. Satz "die große Linie und das Gewicht, das in der Musik ist, auch durchkommt." Generell aber versucht er mit dem Mädchenchor Hannover "so lebendig wie möglich zu sein" - immer aber auch angepasst an die unterschiedlichen Ansprüche der jeweiligen Sätze.

Volle Frauenpower

Beim "Miserere" unterstützen drei weitere Solistinnen den Mädchenchor Hannover: Katharina Held ist eine alte Bekannte und hat schon mehrfach mit dem Ensemble zusammengearbeitet. Dorota Szczepanska und Justyna Olów kennen die Mädchen schon von gemeinsamen Aufführungen – auf dem neuen Album "Hasse/Vivaldi" sind sie allerdings zum ersten Mal in dieser Konstellation dabei. Außer einzelnen Mitgliedern des "Ensemble Oktoplus" und Chorleiter Andreas Felber überzeugt die (fast) reine Frauenpower bei der neuen Produktion.

Da ist es nicht ungewöhnlich, dass auch ein weiteres Werk des Albums, Vivaldis "Gloria", auch wenn es für alle Stimmen komponiert wurde, vermutlich schon damals, nur von Frauenstimmen gesungen wurde. Manchmal übernahmen dies einfach stimmliche Ausnahmeerscheinungen, in anderen Fällen wurden die Männerstimmen oktaviert oder von der Begleitung übernommen.

Geistlich von festlich bis tröstend

Ganz im Gegensatz zum strahlenden und pompösen "Gloria" steht das "Salve Regina" von Johann Adolph Hasse. Ein Werk, bei dem der Mädchenchor in die Rolle der betenden Gemeinde findet und eher reduziert auftritt.

In der Sendung "Chormusik" wird das neue Album des Mädchenchors Hannover mit seinen drei sehr unterschiedlichen Werken vorgestellt. Es verspricht eine Reise zurück in die Barockzeit - was allerdings für den Mädchenchor nur ein Ausflug ist.

Eine Sendung von Helene Conrad

 

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