Theater Lübeck bringt "Der Untergang der Titanic" auf die Bühne
Das Theater Lübeck zeigt "Der Untergang der Titanic" mit aktuellem Bezug: Der Klimawandel wird aufgegriffen, soziale Ungerechtigkeiten thematisiert. Dabei ergänzen echte Klimaaktivisten das Ensemble. Mit dem romantischen Film Titanic hat das wenig zu tun.
Bunter Plastikmüll: Tüten, Schwimmreifen und Plastikhandschuhe. Ein großes Rohr trennt die Bühne in der Mitte, darauf liegt weiterer Müll, der sich zu einem Haufen türmt. Drei Schauspielerinnen in langen glitzernden Abendkleidern und zwei Schauspieler im Anzug mit Fliege stehen mitten in diesem Müll. Was natürlich gar nicht passt.
Der Untergang des Schiffes - eine Metapher für die Welt
Schnell wird klar, hier geht es nicht nur um den Untergang der Titanic, erklärt Theaterpädagogin Kathrin Ötting: "Die Titanic kann eine Metapher für ganz vieles sein und für mich ist die Titanic hauptsächlich eine Metapher für die Welt. Die Wissenschaftsgläubigkeit von Menschen war vielleicht damals noch stärker als heute. Dieses 'wir Menschen können die Erde bezwingen oder die Natur unterwerfen und das Ding sinkt nicht' - also größenwahnsinnig!"
Junger Blick aufs Klimathema
Seit Anfang der Proben durften sich drei Jugendliche der Lübecker "Fridays-for-Future- Bewegung" mit einbringen, für Schauspieler Jan Byl mal eine ganz andere Herangehensweise: "Das Schöne daran war, dass sie uns in die Pflicht genommen haben, dass wir uns Gedanken machen. Im Theater finden wir vielleicht einen ironischen oder einen sarkastischen Blick auf ein Thema, was vielleicht nicht immer ganz angemessen ist."
Wir haben immer wieder Hinweise gegeben, was uns beschäftigt und wie man das umsetzen könnte, erzählt der 25-jährige Florian Doll von "Fridays for Future". Für ihn ist das Stück passend, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. "Die Titanic ist ein wunderbares Symbol, das zeigt: Man hätte da steuernd eingreifen können, wenn man es rechtzeitig gewusst hätte."
Soziale Ungleichheiten sind ein Thema
Neben der Klimakrise werden im Stück "Der Untergang der Titanic" auch die sozialen Ungleichheiten thematisiert. Denn die fünf Schauspielenden stellen die reiche Gesellschaft der Titanic dar. Das macht es für Jan Byl sehr aktuell: "Es gibt die Klassengesellschaft an Bord und das, was auf der Titanic stattgefunden hat, ist jetzt weltweit gesehen ein globales Phänomen: Die, die am wenigsten dafür können und die am wenigstens Mittel und Ressourcen haben, dieser Krise zu begegnen, sind die ersten, die über die Planke gehen."
Theater und Klimakrise - für den Aktivisten von Fridays for Future passt das gut zusammen, sagt Florian Doll: "Das ist 100 Prozent der richtige Ort. Gerade Kultur muss diese politischen Themen aufgreifen, ein Ort sein, an dem man darüber debattieren kann - und gegebenenfalls auch Anstöße zum Nachdenken und Weiterhandeln geben."
"Der Untergang der Titanic" - ein Stück, was erst mal ziemlich schräg wirkt, aber viele komische Momente hat, die das ganze auflockern und gleichzeitig auch zum Nachdenken anregen.
Theater Lübeck bringt "Der Untergang der Titanic" auf die Bühne
Hans Magnus Enzenbergers Komödie wird mit Klimaaktivisten inszeniert - komische und nachdenkliche Momente mischen sich.
- Art:
- Bühne
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- Ort:
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Theater Lübeck
Beckergrube 16
23552 Lübeck - Telefon:
- 0451/399600
- Kartenverkauf:
- Theater Lübeck gGmbH
Beckergrube 16
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