VIDEO: Theater in Finanznot: Noch zu retten? (1 Min)

Kulturministerin zögert bei Finanzhilfen für Theater in MV

Stand: 20.06.2023 18:19 Uhr

Mecklenburg-Vorpommerns Theater klagen über Geldnöte. Kulturministerin Bettina Martin (SPD) zögert, ihnen konkrete finanzielle Hilfen zuzusagen.

Weil die Tariflöhne und der Mindestlohn gestiegen sind, geraten Mecklenburg-Vorpommerns Mehrspartentheater nach eigenen Angaben spätestens im kommenden Jahr in finanzielle Nöte. Das Schweriner Staatstheater befürchtet, dass ihm 2024 rund drei Millionen Euro fehlen werden. Ähnliche drohende Defizite meldet das Volkstheater Rostock, wie zuerst die „Ostsee-Zeitung“ berichtete. Die zuständige Kulturministerin Bettina Martin (SPD) räumte gegenüber NDR 1 Radio MV ein, dass die vom Land obligatorisch zugesagte Steigerung der Zuschüsse um 2,5 Prozent "in dieser Situation nicht reichen, um alle Kosten abzudecken".

Ministerin Martin verweist auf die Kommunen

Allerdings hielt sich SPD-Ministerin bei der Frage nach zusätzlichen Finanzspritzen vom Land bedeckt. Das Kulturministerium habe für die laufenden Haushaltsverhandlungen für 2024 und 2025 angemeldet, dass die Theater mehr Geld brauchen. Das Ergebnis stehe aus, sie könne dem nicht vorgreifen, sagte Martin. Außerdem verwies sie auf die Städte, denen drei der Mehrspartentheater zum Teil gehören. Sie hoffe, dass diese Kommunen ihrer Verantwortung gegenüber den Theatern gerecht werden, sodass gemeinsam Möglichkeit gefunden werden, um die Tarifsteigerungen abdecken zu können. Sie verwies auf das Staatstheater Schwerin, das allein dem Land gehört. Dort seien bereits zum Teil "schmerzhafte" Maßnahmen ergriffen worden.

Theaterpakt soll nicht aufgeknüpft werden

Die Ministerin sicherte zu, dass der 2018 zwischen dem Land und den vier Mehrspartentheatern geschlossene Theaterpakt nicht geändert wird. Er sorge bei den Theatern für Verlässlichkeit und Planbarkeit. Damals wurde als wichtigster Punkt vereinbart, die staatlichen Zuschüsse zunächst von 36 Millionen auf 40 Millionen Euro aufzustocken. Danach sollen die Zuschüsse bis 2028 jährlich um 2,5 Prozent angehoben werden, sodass die globale Förderung der Theaterlandschaft über 50 Millionen Euro betragen wird.

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