Antoine Laurains "Das Glück im Sternbild Zebra": Funkelnd und trostreich
Der französische Autor Antoine Laurain hat mit seinen vorherigen Romanen das Herz vieler Leserinnen und Leser erobert. Diese Zuneigung könnte sich durch seinen neuen Roman "Das Glück im Sternbild Zebra" noch steigern.
Unterhaltungsromane mit so viel Charme und Überraschungen gibt es nicht so häufig. Wir befinden uns in Paris und mit einer Liebesgeschichte von heute verwoben ist die Geschichte des Astronomen Guillaume Le Gentil. Er zog im 18. Jahrhundert aus, um ein Stück Himmel zu erobern. Gentil war mit einem Schiff unterwegs, um die sehr seltene Venuspassage zu erleben, als die Seeleute ihm ein Stückchen Eisenregen zeigten und wissen wollten, was das zu bedeuten hat.
Kevin, der Deutschlehrer aus der österreichischen Provinz, verachtet den Starautor - und sehnt sich zugleich nach Verschmelzung mit ihm.
"Was Sie an Deck aufgesammelt haben, ist Sternenstaub. Er war Jahrmillionen unterwegs, bis er uns vor die Füße gefallen ist. Halten Sie ihn in Ehren, schenken Sie ihn Ihrer Frau oder Ihrer Verlobten", sagte Guillaume mit vor Erregung glühenden Wangen. "Sie haben das pochende Herz des Universums vor sich. Bestaunen Sie den Himmel und seine Farben! Bestaunen Sie, meine Freunde, das Werk Gottes und die Schönheit der Welt!" Leseprobe
Antoine Laurain verwebt Geschichte von damals mit Leben von heute
Die Geschichte des Astronomen aus dem 18. Jahrhundert verknüpft Laurain raffiniert mit seiner Geschichte von heute. Der Immobilienmakler Xavier findet im Schrank einer ausgeräumten Wohnung ein jahrhundertealtes Teleskop, das offenbar jenem Guillaume gehört hat. Er stellt es auf seine Terrasse, um mit seinem Sohn, den er zu seinem Leidwesen nur selten sieht, seit seine Ehe gescheitert ist, den Himmel zu betrachten.
In einer gegenüber liegenden Wohnung beobachtet er zunächst ganz unabsichtlich eine Frau, in deren Wohnzimmer erstaunlicherweise ein Zebra steht. Die schöne Alice ist Tierpräparatorin. Wenige Tage später steht sie in Xaviers Maklerbüro, weil sie eine neue Wohnung sucht und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Roman lebt von ganz zarter Menschenliebe
Alice hat eine Tochter und ist ausgesprochen vorsichtig, jemanden in ihr Leben zu lassen. Aber sie kommen sich näher, gehen miteinander aus, man stellt einander die Kinder vor. Als Alice bemerkt, dass Xavier sie von seiner Terrasse aus mit dem Teleskop beobachtet hat, bricht sie jäh den Kontakt ab. Xavier ist verzweifelt und sucht sich Hilfe.
"Ich brauche eine Frau", erklärte Xavier, "und die Meinung einer Frau. Sie sind eine Frau, jünger als ich, klar, aber Sie haben das Gehirn einer Frau, und ich will verstehen, wie das tickt." "Sie wollen die Frauen verstehen?", fragte Anne-Laure lächelnd. "So groß ist mein Ehrgeiz nicht. Sagen wir mal, ich hätte gerne Ihre Meinung zu einem bestimmten Sachverhalt jüngeren Datums." Leseprobe
Antoine Laurain zaubert ein lektürelanges Lächeln auf unsere Gesichter. Sein Roman lebt von ganz zarter Menschenliebe, Wissen über Antiquitäten und den Sternenhimmel. Funkelnd und trostreich.
Das Glück im Sternbild Zebra
- Seitenzahl:
- 288 Seiten
- Genre:
- Roman
- Verlag:
- Atlantik Verlag
- Bestellnummer:
- 978-3-455-01581-2
- Preis:
- 24,00 €