Steffen Mau: "Ungleich vereint"
Messerscharf analysiert Mau in seiner "kleinen politischen Schrift" die Ost-West-Debatte der 35 Jahre seit dem Fall der Mauer.
Der aus Rostock stammende Soziologe ergründet kurz, knapp und soziodemografisch kenntnisreich, warum diese Debatte sich stets auf’s neue im Kreise dreht und fest steckt. Denn: der Osten wird anders bleiben. Und das ist auch nicht weiter schlimm.
Mau räumt mit Missverständnissen auf, ...
Das originelle Büchlein bietet einen Überblick: Die jahrzehntelange Annahme einer Angleichung oder Verähnlichung von Ost und West entlarvt Steffen Mau als Trugbild. Die Vergangenheitsdebatten als wenig differenziert, den Aufbruch der Friedlichen Revolution in der DDR als durch den Einigungsprozess "ausgebremste Demokratisierung". Er räumt mit Missverständnissen auf, beschreibt Gelegenheitsfenster für rechtsextreme Akteure, eine "zivilgesellschaftliche Formschwäche" Ostdeutschlands sowie "Allmählichkeitsschäden der Demokratie".
... und liefert Denkanstöße
Steffen Mau liefert aber auch Denkanstöße - für neue Wege gegen Unzufriedenheit und Radikalisierung. Er plädiert dafür, mehr Basisdemokratie und Beteiligung zu wagen. Fürwahr: eine kleine, kluge politische Schrift für die Zukunft einer gemeinsamen Demokratie. In Ost und West.
Ungleich vereint: Warum der Osten anders bleibt
- Seitenzahl:
- 168 Seiten
- Genre:
- Sachbuch
- Verlag:
- Suhrkamp
- Veröffentlichungsdatum:
- 17.06.2024
- Preis:
- 18 €