Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sind die antisemitischen Straftaten in Deutschland beängstigend angestiegen. Am vergangenen Freitag ist ein jüdischer Student der FU Berlin mit Brüchen an Nase, Augenhöhle und Wangenknochen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er soll von einem muslimischen Kommilitonen erkannt, verfolgt und dann brutal geschlagen und getreten worden sein. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat Konsequenzen gefordert: Die Hochschulen müssten "ein sicheres Umfeld für jüdische Studierende schaffen".
Wie das gelingen kann, erzählt Rebecca Vaneeva, Präsidentin beim Verband Jüdischer Studierender Nord und Studentin in Hamburg. Sie beantwortet die Fragen, wie sicher sie sich 2024 in Deutschland fühlt, wie sie vom Überfall auf den Studierenden Lahav Shapira in Berlin erfahren - und was das mit ihr gemacht hat. Vaneeva sagt: "Aktuell besteht bei mir eine große Unsicherheit, weil die Debatte sehr aufgeladen geführt wird. Für jüdische Studierende, erwachsene Jugendliche ist es gerade sehr schwer zu ertragen, weil man sich eh schon aufgrund der angespannten Lage sehr schwer tut, sich zu outen. Jetzt ist es noch mal viel schwieriger geworden."
Außerdem berichtet sie, wie ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen die Situation an den norddeutschen Hochschulen erleben und was sie von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet, von der Politik und auch vom Unibetrieb und den dortigen Menschen, damit sie sich sicher fühlen können.