Klaus Kinski - Vermächtnis einer Legende
"Ich werde niemals sterben", prophezeite Kinski einmal sich selbst - und tatsächlich: Er blieb uns im Gedächtnis, allerdings vor allem als Filmwüterich und Talkshow-Querulant. Wer, wie, was war dieser Derwisch wirklich? Das Buch "Vermächtnis" liefert eine Antwort. "Alles nur Show", behauptet darin Kinskis Nachlassverwalter Peter Geyer: "Er hat alles getan, um seine Auftragsgeber zu befriedigen. Er bekommt 7.000 Dollar jeden Tag bei einer zehntägigen Reise, mit der Maßgabe, sich danebenzubenehmen. Das hat dann auch unser Bild von Kinski geprägt, dabei war es eigentlich eine Rolle."
Kinskis schlechter Ruf ist also reines Kalkül und harte Arbeit von Anfang an. Seine Lieblingsrolle lebt er mit Hingabe: Ich - der Wahnsinnskerl. Ich - das Genie. Und damit das auch alle merken, schreibt er seine Theaterkritiken gleich selbst und schickt sie an die Zeitungen.
Kinski, der Kontrollfreak
Kinskis "Vermächtnis" zeigt ihn als Kontrollfreak: In Hunderten Skizzen wird jedes Bühnenbild, jedes Kostüm, jede Rolle genauestens vorgezeichnet. Privat führt er manische Merklisten und pflegt sein Image bis in den letzten Winkel. Sein Familienalbum gleicht einer Modestrecke - Kinski und wie er sich selbst sah: als schöner, wilder Mann, als Vitalbolzen - wie sein Rollenfach eben.
"Kinski war so unsicher, dass er nicht kritisiert werden wollte. Das heißt nicht, dass er kein Sendungsbewusstsein hatte", so Geyer. "Das heißt nicht, dass er seinen unvergänglichen Ruhm nicht gern noch in Interviews untermauert hätte."
"Vermächtnis" ist das Zeugnis einer eitlen One-Man-Show. Es ist als würde man Kinskis Schreibtischschublade aufziehen und ungeniert stöbern, um einen Mann zu finden, der seinem Sohn Herzchen auf das Briefpapier malt, der zerknirscht und einsam war. Man merkt, wie anstrengend es gewesen sein muss, Klaus Kinski zu sein.
Klaus Kinski - Vermächtnis einer Legende
- Seitenzahl:
- 400 Seiten
- Genre:
- Bildband
- Verlag:
- Edel:Books
- Bestellnummer:
- 978-3841901002
- Preis:
- 49,95 €