Doris Dörrie schreibt vom Schreiben
Alice, jung, selbstkritisch und mit einem verheirateten Mann liiert, sucht nach dem Sinn des Lebens. Unterwegs in Mexiko lernt sie eine Schriftstellerin kennen. Die "Meisterin" ist erfolgreich, elegant und abweisend. Alice, die von einer Karriere als Schriftstellerin träumt, wäre so gern wie sie. Schließlich hat sie eine Idee, wie sie die Gunst ihres Vorbilds erringen kann.
Mit ihren Filmen und Büchern ist Doris Dörrie, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feierte, selbst zur Meisterin geworden. In ihrem neuen Roman "Diebe und Vampire" geht es um das Leben als Stoff für die Literatur, um das Älterwerden und um den Literaturbetrieb, den Dörrie lustvoll vorführt.
Im Rahmen von "Der Norden liest" präsentierte die gebürtige Hannoveranerin ihren Roman im Deutschen Theater in Göttingen vor ausverkauftem Haus. Es war für sie fast eine Art Heimspiel. Doris Dörrie hat vor einigen Jahren am Deutschen Theater inszeniert und – wie sie im Gespräch mit Christoph Bungartz erzählte – ihre Eltern haben in Göttingen studiert. Vom Publikum wurde sie für ihre Lesung und das sehr persönliche Gespräch gefeiert.
Von Hannover in die Welt
Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in Kalifornien und New York. Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Filmregisseurinnen und "eine der besten Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur" (DIE ZEIT). Ihr dritter Kinofilm "Männer" (1985) wurde ein Welterfolg. Sie schreibt außerdem Kinderbücher und hat sich als Opernregisseurin einen Namen gemacht. Doris Dörrie lebt in München.