Digedags und Abrafaxe: Comic "Mosaik" feiert Jubiläum
Eine Erfolgsgeschichte in 800 Heften: 95 Pfennige in der DDR im Jahr 1955 versus 3.000 Euro im Jahr 2023: Auf solch eine enorme Wertsteigerung kann der Comic "Mosaik" in mehr als 67 Jahren verweisen. Für das Jubiläum hat sich der Verlag nun etwas Besonderes ausgedacht.
Im Dezember 1955 erschien in der damaligen DDR das erste "Mosaik", in dem die drei Kobolde Dig, Dag und Digedag in der Südsee unterwegs waren. Heft eins des "Mosaik" mit dem Titel "Auf der Jagd nach dem Golde" wurde jetzt bei eBay für bis zu 3.000 Euro angeboten.
Jubiläum für die Digedags
Das Mosaik mit den Digedags entwickelte sich zu der Erfolgsgeschichte auf dem Zeitschriftenmarkt der DDR. Zwar verschwanden die Digedags bereits 1975, doch ihre Nachfolger - die Abrafaxe - erleben nach wie vor, Monat für Monat, neue Abenteuer. Jetzt erscheint das 800. Mosaik - nach zunächst 229 mit den Digedags folgten 571 mit den Abrafaxen. Für dieses Jubiläum hat sich der Berliner "Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag" einige Besonderheiten ausgedacht. So erscheint das 800. Mosaik mit acht verschiedenen Titeln.
Alle Abonnenten bekommen das neueste Heft mit einem Bild von Jörg Reuter, auf dem die Abrafaxe auf dem Rücken eines Elefanten sitzen, zugleich werden sie umringt von ehemaligen Weggefährten aus ihren vergangenen Abenteuern. Kenner werden sogleich unter anderen Harlekin, Hans Wurst, Don Fernando, Don Quichote und Martin Luther entdecken. Ihnen und sogar Figuren aus der Digedag-Zeit bis 1975 - wie Ritter Runkel, Sinus Tangentus, Teutobold, Victoria Jefferson und Colonel Springfield - begegnen die Leserinnen und Leser dann auch auf einem großen Wimmelbild im Jubiläumsheft.
Jeder Titel wurde von einem anderen Zeichner entworfen
Neben dem Titelbild für die Abonnenten erscheinen im Handel sieben weitere Titel, die zum Teil an vergangene Hefte erinnern. Jeder Titel wurde von einem anderen Zeichner aus der Mosaik-Mannschaft entworfen. Andreas Pasda beispielsweise hat sich am allerersten Mosaik vom Dezember 1955 orientiert und zeichnete die Abrafaxe im Geiste der Digedags, wie sie bei der "Jagd nach dem Golde" von mehreren mit Säbeln bewaffneten Männern verfolgt werden.
Wer alle 800 Hefte zu Hause hat und sie übereinanderstapelt, kommt auf eine Höhe von 1,83 Meter, heißt es vom Verlag. Da die einzelnen Hefte bei der Seitenzahl schwanken, kann nicht so leicht errechnet werden, wie viele Comic-Seiten in den vergangenen Jahrzehnten zusammengekommen sind - weit mehr als 22.000 auf alle Fälle.
Abrafaxe: Neue Abenteuer im Orient
In ihrem neuestes Abenteuer sind die Abrafaxe, die bekanntlich durch Raum und Zeit reisen, seit Oktober 2021 im Orient unterwegs und befinden sind gerade im Jahr 801. Den Elefanten wollen die drei als diplomatisches Geschenk des Kalifen Harun al-Raschid noch zum Hof von Kaiser Karl dem Großen bringen. Der Weg nach Aachen ist also noch weit. Die aktuelle Orient-Serie, so hieß es von Verlagsseite, wird deshalb dieses Jahr noch nicht abgeschlossen. Somit werden alle Freunde des Mosaiks und Abrafaxe erst 2024 erfahren, wohin die Abenteuer-Reise geht.