Der Norden liest mit Günter Grass
Die für den 5. Dezember in Lübeck geplante Lesung von Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und Schauspieler Burghart Klaußner ("Das weiße Band") musste wegen des Orkantiefs Xaver ausfallen. Jetzt gab es einen Nachholtermin: Am Donnerstag, 19. Dezember 2013, ließen die beiden zum 50-jährigen Jubiläum der "Hundejahre" die einzelnen Stationen der "Danziger Trilogie" lebendig werden. Mit den zwei Hochkarätern beendet das NDR Kulturjournal in diesem Jahr seine Tour Der Norden liest.
Künstler und streitbarer Kopf
Grass gilt als Deutschlands wichtigster lebender Schriftsteller. Sein Debütroman "Die Blechtrommel" von 1959 hat ihn über Nacht berühmt gemacht und gilt als Jahrhundertwerk. Günter Grass wurde als Erneuerer der jungen deutschen Literatur gefeiert, war das Aushängeschild der Gruppe 47 und hat mit der "Danziger Trilogie" die größten Literaturskandale der Nachkriegszeit ausgelöst. 1999 erhielt er den Literaturnobelpreis. Er ist wohl der streitbarste Kopf der deutschen Literatur. Sein politisches Engagement ist legendär und ungebrochen. 1961 zog er mit Willy Brandt für die SPD in den Wahlkampf. Grass ist neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller auch Grafiker und Bildhauer. Kurz: ein literarischer, künstlerischer, intellektueller und politischer Solitär.
"Hundejahre" - eines der wichtigsten Werke von Günter Grass
Vor 50 Jahren ist mit dem glänzend erzählten Roman "Hundejahre" der letzte Teil der "Danziger Trilogie" erschienen. Die Veröffentlichung 1963 war eine literarische Sensation und hat den Weltruhm des Schriftstellers manifestiert. Grass selbst hält die "Hundejahre" bis heute für eines seiner wichtigsten Werke.
Christoph Bungartz vom NDR Kulturjournal sprach mit Günter Grass über den Roman, aus dem der Nobelpreisträger zusammen mit dem Schauspieler Burghart Klaußner ausgewählte Passagen vorgelesen hat.