Man müsse den Mut haben, solche Geschichte zu erzählen und nicht zu verschweigen, sagt der Regisseur Kilian Riedhof im Gespräch mit Katja Weise. „Wir haben eine historische Verantwortung, diese Geschichten vor dem Vergessen zu bewahren.“
Denn die Geschichte ist brisant: Stella Goldschlag, geboren 1922 in Berlin, war Jüdin und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus vom Opfer zur Täterin. Um ihre Eltern und sich selbst zu schützen, hat sie als sogenannte „Greiferin“ zwischen 1943 und 45 hunderte Jüdinnen und Juden denunziert.
Kilian Riedhof ist nicht der Erste, der diese Geschichte erzählt. Für ihn war aber klar: „Profunde Recherche musste Basis dieses Unterfangens sein“, um „sehr nah an der festzustellenden Wahrheit“ zu bleiben.
Ähnlich ist er vorher schon in Filmen wie „Der Fall Barschel“, „Gladbeck“ oder „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ vorgegangen – Filme über Ereignisse, die die Gesellschaft in ihrer Zeit und darüber hinaus erschüttert haben, und für die er vielfach ausgezeichnet wurde. „Stella“ dürfte für Diskussionen sorgen.