Round Midnight

"Sassy!" - Der Sängerin Sarah Vaughan zum 100. Geburstag

Mittwoch, 27. März 2024, 23:30 bis 00:00 Uhr

Die Jazz-Sängerin Sarah Vaughan auf der Bühne, undatierte Aufnahme um 1970 © picture alliance / Everett Collection Foto: CSU Archives/Everett Collection

Eine Sendung von Marianne Therstappen

Als "Jazzsängerin" wollte Vokal-Artistin Sarah Vaughan nicht bezeichnet werden: "I sing all kinds of music" betonte sie. Sarah Lois Vaughan kam am 27. März 1924 in Newark, New Jersey zur Welt, als Tochter einer Wäscherin und eines Zimmermanns. Sie lernte Klavier und Orgel spielen und sang in der Kirche. Als Teenager zog sie singend und Klavier spielend durch Jazzclubs.

Die Jazz-Sängerin Sarah Vaughan auf der Bühne, undatierte Aufnahme um 1970 © picture alliance / Everett Collection Foto: CSU Archives/Everett Collection
Die Jazz-Sängerin Sarah Vaughan auf der Bühne, undatierte Aufnahme um 1970

Damals gab es zwei besonders starke Konkurrentinnen: Billie Holiday und Ella Fitzgerald, die bereits Ende der 1930er mit Plattenaufnahmen bekannt wurden. Der "Recording Ban" Anfang der 1940er - der Boykott der Musikergewerkschaft gegen die Musikindustrie - verhinderte frühe Aufnahmen von Sarah Vaughan. Sänger Billy Eckstine holte sie in die Band von Earl Hines. Charlie Parker und Dizzy Gillespie brachten sie zum Bebop. Ihre voluminöse Stimme reichte über mehrere Oktaven. Ihre Fähigkeit, die Stimme - glasklar in den Höhen und rauchig-dunkel in den Tiefen - auch scattend wie ein Instrument zu führen, begeisterte ihre Fans. Sie wurde zur "Göttlichen", "The Divine One" gekürt.

Viele namhafte Jazzmusiker begleiteten sie, etwa Trompeter Clifford Brown oder Pianist John Malachi, der ihr auch den Kosenamen "Sassy" gab. Sarah Vaughan sang am liebsten in kleinen Besetzungen und bevorzugt live. Ende der 1960er wurde es stiller um sie. Doch sie kam zurück. Sie wurde in die "American Jazz Hall of Fame" aufgenommen und ihr Stern glänzt auf dem "Hollywood Walk of Fame". Am 3. April 1990 erlag Sarah Vaughan in Los Angeles einem Krebsleiden. Was bleibt, ist ihr zeitloser, wundervoller Gesang.

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