Pro-Contra: Sollte man aus der Kirche austreten - oder doch nicht?
Kirchenaustritt: Ja oder nein? Jan Bockemüller sieht vor allem verstaubte, fragwürdige Ansichten der Kirche, während Andreas Rabe mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Kirchen dagegen hält.
Pro: Religionsfreiheit bedeutet auch, frei von Religion zu sein
Von Jan Bockemüller
Denke ich an meine eigenen Kirchenerfahrungen, denke ich an unbequeme Bänke, schnarchige Predigten und abgedroschene Kirchenlieder. Ich war mal evangelisch und bereue den Schritt raus aus der Kirche keine Sekunde. Meine Gründe - ziemlich einfach: Ich habe mir meine Taufe nicht ausgesucht. Das waren meine Eltern. Ich glaube nicht an Gott und nutze den Dienst der Kirche nicht, also wieso dafür zahlen?
Verstaubte Institutionen mit fragwürdigen Ansichten
Neun Prozent Kirchensteuer sind happig - die Deutschen blechen im Schnitt 300 Euro im Jahr. Wofür? Für verstaubte Institutionen, die - wenn überhaupt - nur schleppend die Missbrauchsfälle in den eigenen Reihen aufarbeiten; die katholische Kirche, die immer noch fragwürdige Ansichten zum Thema Abtreibung und Verhütung vertritt, Frauen im Job nicht gleichstellt und für die Homosexualität in weiten Teilen noch eine Sünde ist. Zum Glück gibt es die Religionsfreiheit, denn Religionsfreiheit bedeutet auch, frei von Religion zu sein.
- Teil 1: Pro: Religionsfreiheit bedeutet auch, frei von Religion zu sein
- Teil 2: Contra: Kirchen haben eine gesellschaftliche Aufgabe