Kunstverbrechen Folge 3: Führt ein Überfall zum gestohlenen Gemälde?
In der dritten Folge von "Kunstverbrechen - Die Suche nach Bacons Kopf" verfolgen die Podcast-Hosts Lenore Lötsch und Torben Steenbuck eine neue Spur im Fall des gestohlenen Gemäldes von Lucian Freud.
Rügen, 2024: Eine alte, verlassene Kapelle, ein zugewuchertes Grundstück. Hier soll Heinrich Faust (Name von der Redaktion geändert) gelebt haben. Ein Zeuge sagte vor über 20 Jahren bei der Polizei aus, dass er bei Faust das 1988 gestohlene Gemälde "Portrait of Francis Bacon", gemalt von Lucian Freud, gesehen haben will. Eben dieser Diebstahl und das Verschwinden des Bildes hält seit nun mehr 36 Jahren die Kunstwelt in Atem, denn es gibt keine einzige Spur. Bis jetzt? Was gibt es auf Rügen zu finden?
Wer hat den Verdächtigen überfallen?
Als die beiden Kunstverbrechenhosts, Lenore und Torben, das Gelände der Kapelle betreten, macht sich Nervosität breit. Denn laut einer Nachbarin, die die zwei befragen, soll Heinrich Faust ein nachtaktiver Einzelgänger und den Drogen nicht abgeneigt sein. Auch die Polizei soll schon auf dem Grundstück gewesen sein und es soll im Jahr 2015 einen brutalen Überfall auf Faust gegeben haben. Wer hat ihn in der verlassenen Kapelle überfallen? Die Hosts bekommen Zugriff auf die Polizei-Akten zu dem Fall und finden dort zumindest einen Namen, der ihnen bekannt vorkommt. Den des damaligen Zeugen, der das Bild bei Faust damals in Berlin gesehen haben will.
Ehemalige Kuratorin ermittelt weiter
Andrea Rose, die ehemalige Kuratorin der Tate Gallery in London, war 1988 für die Ausstellung von Lucian Freud verantwortlich und brachte das Porträt nach Berlin, wo es dann verschwand. Der Diebstahl des Gemäldes lässt sie bis heute nicht los. Und so verfolgt sie auch nach ihrer Pensionierung den Fall weiter. Sie hat Kontakt zu einem Anwalt in Potsdam, dessen Klient in den Überfall verwickelt sein soll. Und dieser Anwalt schickt ihr ein Protokoll des Angriffs auf Heinrich Faust. "Als der Anwalt mir dann das Dokument zuschickte, waren einige Informationen geschwärzt, der Name des Klienten, der Name des Überfallenden und auch dessen Adresse. Nun spreche ich kein Deutsch - also ließ ich das gesamte Dokument durch Google Translate laufen und auf wundersame Weise waren die Schwärzungen verschwunden und ich hatte alle Informationen. Das Wichtigste war: Ich hatte die Adresse auf Rügen", erzählt sie.
Liegt das Kunstwerk in einer Collage?
Andrea Rose macht sich auf den Weg in den Nordosten Deutschlands, gemeinsam mit dem berühmt-berüchtigten Kunstdetektiv Jurek Rokoszynski, auch genannt "Rocky". Wie der Besuch der beiden auf Rügen verläuft, warum es plötzlich diese Idee gibt, der Verdächtige könnte das gestohlene Bild ja auch in einem seiner eigenen Kunstwerke verarbeitet haben und was an einem unscheinbaren Dezembertag 2015 passierte, das erzählen Torben Steenbuck und Lenore Lötsch in der dritten Folge von "Kunstverbrechen - die Suche nach Bacons Kopf", die nun in der ARD Audiothek verfügbar ist.