Mit Mitte 40 konnte Daniel Geiss schon auf eine erfolgreiche und durchaus erfüllende künstlerische Laufbahn zurückblicken: als Solocellist in mehreren deutschen Sinfonieorchestern, als Mitwirkender im Bayreuther Festspielorchester, künstlerischer Leiter des Belgrade Chamber Orchestra, Musikdirektor des Brixen Classics Festival, Dozent für Cello und Dirigieren an Hochschulen oder bei Meisterkursen. Und im vergangenen September wurde sein Leben nochmals kräftig durcheinandergewirbelt: Daniel Geiss trat sein neues Amt als Generalmusikdirektor in Neubrandenburg und Neustrelitz an. Außerdem wurden er und seine Frau, die Pianistin Julia Okruashvili, Eltern von Zwillingen. Doch von Anstrengung oder Müdigkeit keine Spur. Geiss hat jede Menge Ideen für sein neues Orchester, die Neubrandenburger Philharmonie, und bereitet gerade seine erste Premiere am Landestheater Neustrelitz vor. Carl Maria von Webers "Freischütz" ist für ihn eine aktuelle Oper, weil sie sich - angesiedelt am Ende des Dreißigjährigen Kriegs – mit den Ängsten der Menschen auseinandersetzt und mit ihrer Suche nach Rettung: im Gebet zu Gott oder im Pakt mit dem Teufel.