"Die Waffen des Lichts": Ken Follett beendet Kingsbridge-Reihe
Ken Folletts neuer Historienroman spielt in der Zeit der Industrialisierung. Mit dem Buch endet auch der Zyklus rund um Kingsbridge. Nun erscheint "Die Waffen des Lichts" in deutscher Übersetzung.
1792 in England: Sal, eine junge Frau, verliert durch einen Unfall ihren Mann und muss sich alleine um den gemeinsamen Sohn kümmern. Kurz darauf werden die beiden nach einem Streit mit einem Gutsherrn aus der Stadt gejagt. Sie gehen nach Kingsbridge, damals noch ein Dorf. Aber die industrielle Revolution steht unmittelbar bevor. Für Ken Follett ein spannendes Thema: "Die industrielle Revolution war so emotional und so angespannt. Es gab furchtbare Zusammenstöße zwischen Menschen, und es gab Recht und Unrecht: das Recht, wunderbare neue Maschinen zu erfinden, das Unrecht, Menschen arbeitslos zu machen."
In diesem Fall ist es die sogenannte spinnende Jenny, eine Spinnmaschine, die acht Fäden auf einmal spinnen kann. Für Sal, eine Spinnerin, im ersten Moment eine Katastrophe. Dann aber findet sie ihren Platz in Kingsbridge.
Ken Follett: "Brauche drei Jahre für einen historischen Roman"
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie schwierig die Arbeit am Spinnrad war, hat Ken Follett es selber versucht. Seine Herangehensweise an Romane ist immer ähnlich. Ganz oben auf der Liste steht die Recherche: "Üblicherweise brauche ich drei Jahre für einen historischen Roman. Im ersten Jahr recherchiere ich, im zweiten Jahr schreibe ich einen Entwurf und im dritten Jahr schreibe ich den dann um. Über die Charaktere denke ich vor allem im ersten Jahr nach - wer sie sind, woher sie kommen."
Neben Sal gibt es natürlich noch viele andere Figuren in "Die Waffen des Lichts". Einer davon ist Spade, ein Weber. "Ich mag Spade", schwärmt Follett. "Er ist schlau, wirklich weise, er macht Geld - und er sucht sich die sexieste Frau in der Geschichte. Und die andere Figur, die ich mag, ist Sal, weil sie so tough ist."
Ken Follett widmet sich neuem Projekt
Der Roman "Die Waffen des Lichts" endet mit der Schlacht bei Waterloo 1815. Und mit dem Buch auch der Zyklus rund um Kingsbridge. Den erfundenen Ort hat Ken Follett sich in den verschiedenen Zeitaltern angeschaut, angefangen mit dem Ende des Mittelalters. Jetzt soll Schluss sein mit Kingsbridge, sagt er. Warum? "Schwer zu sagen. Ich habe das Gefühl, es reicht jetzt. Und ich glaube, als kreativer Künstler sollte man aufhören, bevor man die Öffentlichkeit langweilt, und nicht warten, bis sie sich langweilt."
Ganz ausschließen will er dann aber doch nicht, dass er eventuell noch mal nach Kingsbridge zurückkehrt. Bis dahin arbeitet er aber erst mal an einem anderen Projekt. An welchem, das wollte Ken Follett noch nicht verraten.