Christina Wessely © Peter-Andreas Hassiepen

Christina Wessely: Das erschreckende Ausbleiben von Mutterliebe

Sendung: Das Gespräch | 18.02.2024 | 13:00 Uhr | von Schwyzer, Andrea
26 Min | Verfügbar bis 16.02.2026

In ihrem Romanessay „Liebesmühe“ (Hanser Verlag) erzählt die Professorin für Kulturgeschichte des Wissens an der Leuphana Universität in Lüneburg von einer Mutter, die eine postpartale Depression entwickelt: Eine sehr persönliche Geschichte.
Eine Frau um die Vierzig wird zum ersten Mal Mutter, bekommt einen Sohn, ein Wunschkind, und merkt schnell, dass sie dieses Kind nicht so richtig lieben kann. Die von der Gesellschaft als „natürlich“ gegebene Mutterliebe bleibt aus. So wird die Mutterwerdung für die Frau zum Albtraum, das Kind zum „unüberwindbaren Gegner“, den es auszutricksen gilt. Sie denkt an Suizid.
Als Christina Wessely vor wenigen Jahren selbst Mutter wurde, entfremdete sie sich von sich selbst. „Das Ich wird brüchig“, erzählt sie im Gespräch mit Andrea Schwyzer. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse hat sie in „Liebesmühe“ verarbeitet. In ihrem Erzählband hinterfragt die Historikerin den Mythos Mutterliebe, die damit verknüpfte Rolle der Gesellschaft und bricht mit dem Tabuthema postpartale Depression.

Christina Wessely © Peter-Andreas Hassiepen

Christina Wessely: Das erschreckende Ausbleiben von Mutterliebe

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