Kolumne: Hör mal 'n beten to "Powerfro"
Der Weltfrauentag und ist für Lina Bande ein willkommener Anlass, um sich über einen weitverbreiteten Begriff zu ärgern: "Die Powerfrau".
"Sie ist eine wahre Powerfrau!" Ik kann dat nich mehr hörn! Disset Wort. Powerfro. Klaar, klingt so positiv, as so'n Kompliment. Pow-er-fro.
Dat is ene, de so richtig anpacken deit. De Fomilie un Huusholt un allens op'e Reeg hett, neven de leidende Funktschion in'n Grootkunzern. Ene Powerfro dräägt Antog un High Heels un hett ehre Finanzen in'n Greep. So in etwa is de Definitschion, de een in't Nett finnen deit.
Lütten Tosatt, de veel utseggt
Mien Problem mit disset Wort is de Tosatt "Power". Wiel dissen Tosatt even utseggt: ne normaale Fro hett kien Power. De normaale Fro vun nevenan, de ok mol in Joggingbüx inkööpen deit, wieldat se Fomilie un Job versöökt ünner een Hoot to kreegen;
de Fro, de blots halfdags as Verkööpersche arbeiten deit, wiel sik jo een üm de Kinner kümmern mutt;
de Fro, de afhängig is vun ehrn Mann, wieldat se as Fro eenfach veel wen'ger verdeenen deit - all de hebbt kien Power? Kien Knööf?
Blots wiel se 24/7, jeden enkelten Dag unbetahlte Care-Arbeit maaken - sind se swach?
Dat gifft noch mehr Wöör ut disse Reeg
Dreiht wi dat doch mol üm: kennt Se een Powermann? Wohrschienlich nich - de Begreep gifft't nämlich nich. Heet also - jeden Mann hett sounso al Power un Knööf un is'n Baas un föhrt de Lüüd an. De bruukt de Tosatt "Power" gor nich.
Wat mi just so in'n Brass bringt, is "Working Mum". Heet nämlich, ene normale Mudder arbeitet nich. Man dat Huusholt un Kinnerpleeg een heelen Fulltiet-Job ahn Geld is, dat verklaart Se seker geern ok de "Familienvadders": de sind qua definitschion jo ok för de Fomilie dor - so as jede normale Mudder.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.