Kolumne: Hör mal 'n beten to "Op de Överhalspoor"
Als junge Mutter räsoniert Gesche Gloystein über eine Zeit des Übergangs, wo Erwachsene zu Eltern werden und für viele ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
"Op de Överhalspoor"
Brrrrrrrmmmmm... ik scherr ut. Op de Överhalspoor! 30 is ja dat neje 20. Un denn geiht dat af in't Leven! Gang inleggt un flott vörbi an all de annern. Tämlich veel los hier, in de Rushhour van't Leven.
Achter dat man sien 20er so en beten verdaddelt hat mit Studeren, Arbeiten, Reisen, geiht dat richtig los mit Huus, Hund un Kinner nah de drütte Null. Bi veel Lü tominnst. Un verstaht mi nich falsch, dor gifft keen Mutt! In't Tegendeel: ik fiier dat mit un för all Minschen, de en anner Plan hebbt. Man för veel is dat even ok vandag noch de Plan: Villicht heiraden, oder ok nich, man tosamen leven. De Gedanke an een Huus is denn faken nich wiet un ok de Idee van een Kind.
Is dat noch Traditschoon oder al de ne'e Moderne?
Ik bün nu meist End-Dörtig un hebb faststellt, dat de Meesten um mi to al an mi vörbi rast sünd. Nu aver gau. Jichtenswo mutt allens nu passeren. Wennehr bün ik egens so traditionell worrn? Is dat dat Öller? Is dat dat Landleven? Man een Huus kopen heet ja nich glieks spießig ween. Heiraden is ja ok nich blots een Tradition, dat is ok en Verspreken. Un een Kind is wohrschienlich dat gröttste Aventüür in't Leven.
Nu al föhlt sik dat an, as wenn de Tiet an mi vörbirast. Dor is enfak jümmers wat to doon. Dor mutt een villicht doch mol en Gang runner schalten. Wenn 30 de neje 20 is, denn is 40 ja ok de neje 30. Also wat schall dat Carjolen egens? Wi hebbt doch noch Tiet.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.