Stand: 15.04.2024 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "De Doden vun Laboe"

Jan Graf lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Lornz Lorenzen
"Dor, wo de Würklichkeit mall is, warrt de Narr vernünftig." Dat seggt Jan Graf över sien Texten, in de he sinneert un spekuleert un sien Gedanken frie'en Loop lett.

Lokale Krimis aus der Nachbarschaft liegen voll im Trend. Eine Entwicklung, die Jan Graf auf die Schippe nimmt.

Eine Person zielt mit einer Waffe in Richtung Kamera. © photocase.de/Kallidri Foto: Kallidri
AUDIO: De Doden vun Laboe (2 Min)

"De Doden vun Laboe"

Dat Bökerregal in uns Supermarkt. Rinlangen do ik selten. Man kieken mutt ik jümmers. De Grund: Se hebbt jümmers de niegsten Regionalkrimis dor stahn, un wenn du so as ik Dörps-Minsch büst, de sik noch wunnern kann, denn musst du eenfach stahn un kieken.

Regionalkrimis. Blödige Heimaat an de Waterkant. Kommissar Thede Petersen fangt den Slitzer vun Slüttsiel; Lokaljournalistin Güde Bruhns swappt doot in den Kappelner Heernstuun. Echte Noorddüütsche - noch echter as in de Würklichkeit - beleevt in mien Naverschop Moord un Dootslag.

Norddüütscher geiht jo meist gor nich

Opstunns hebbt se "Krieg der Seesterne" vun Krischan Koch dor oder "Ostseefinsternis" vun Eva Almstädt. Dat de een Autor Krischan heet, un de anner Autorsch ja meist klingt as ut Sweden, Eva Almstädt, dat is so heftig noorddüütsch, so regional, so vun Diek, Dünen un Deezbüll, un denn noch allens vull mit Verbreken…

Wannehr kann een sien egen Wahnoort mal in so lüchen Klören sehn! Tatort in Tellingstedt, Tating, Tüttendörp! Ik sülvst wahn bi Kiel. För mi is en Book vun Arnd Rüskamp wat. Titel: "Die Toten von Laboe". Laboe, dat is söven Kilometer vun mi. Geil. Un allens vull mit Lieken.

Man as Dörps-Minsch, de sik noch wunnern kann, wunner ik mi denn jichtenswenn leider doch bloot wedder, dat in Würklichkeit bi uns gor nich so veel Lüüd ümbröcht warrt, un denn bün ik bloot wedder trurig un gnatzig, dat de Literatur ut'n Supermarkt schöne Versprekens maakt, de de Realität ja man doch nich inlösen deit.

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 12.04.2024 | 10:40 Uhr

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