Kolumne: Hör mal 'n beten to "Book för't Leven"
Passend zum Welttag des Buches schildert Frank Jakobs, welche literarischen Werke er besonders schätzt.
"Book för't Leven"
Vandaag is ja "Tag des Buches". Un daar hett mi mien Redakteur maal fraagt, wat is denn dien Book des Lebens?
Also een fallt mi daar in. Die Buddenbrooks. Van Thomas Fontane, of weer dat Theodor Mann? Naja, se weten all. Disse ellenlang Roman. De muss ik in School all lesen. Hebb ik damals irgednwie nich schafft.
Aber körtens hebb ik dat maal rechtschapen leest. Anstrengend un langdraadig, aber trotzdem irgendwie ok good. Un Platt waard daar ok in proot.
Vun Bullerbü över Goethe bit hen na de Bibel
Man dat gifft noch mehr Boken des Lebens. Huckelberry Finn, Bullerbü, Faust, LTI, der zerbrochene Krug un wat nee all. Un natürlich de Bibel. Wenn man daar in leest, kunn man denken dat is en Märchenbook.
Wenn daar steiht, dat Adam, also de van Eva, mit 130 Jahr immer noch Kinner kregen hett un he erst mit 930 stürven is. Un dat Mose dat Water deelt hett un Jesus eenfach d'r over lopen is. Of dat all wirklich so west is? Also… weet ik nich.
Hüüt is nich blots Dag vun't Book...
Aber sogar in Hollywoodfilms duukt de immer weer up. To'n Bispill as Jules, de olle Gangster, tomaal anfangt Ezekiel 25,17 ut de Bibel to ziteren:
"Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen" usw. usw. Ik hebb dat nakeken. Steiht daar gaar nich so. Blot de letzte Deel mit "Ich bin der Herr" un "Rache" und so. Hett sük Tarantino utdocht för dat Dreihbook to Pulp Fiction.
Man wat in de Bibel wiers steiht is dat hier: "Oh Alkohol, oh Alkohol, du bist mein Feind, ich weiß es wohl, doch in Bibel steht geschrieben, auch deine Feinde sollst du lieben." Un dat is noch mit dat beste an de "Tag des Buches". Also na mien Menen: Dat is nämlich ok de Tag des Bieres. Prost!
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.