Der Hamburger Alexander Zverev bei den French Open. © IMAGO / MAXPPP
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AUDIO: Zverev nach Nachtschicht: "Froh, dass ich überlebt habe und im Viertelfinale bin" (2 Min)

Traum vom Grand-Slam-Titel lebt: Zverev mit Fünf-Satz-Sieg gegen Rune

Stand: 04.06.2024 08:07 Uhr

Alexander Zverev darf weiter auf seinen ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier hoffen. Im Achtelfinale der French Open setzte sich der Hamburger Tennisprofi mit 4:6, 6:1, 5:7, 7:6 (7:2), 6:2 gegen den Dänen Holger Rune durch.

von Florian Neuhauss

Es war weit nach Mitternacht, als Zverev endlich jubeln konnte. Wie schon in der dritten Runde gegen den Niederländer Tallon Griekspoor musste sich der Norddeutsche seinen Erfolg hart erarbeiten. Rune zeigte eine bärenstarke Leistung, die Zverev clever parierte - und so zum vierten Mal in Serie ins Viertelfinale von Roland Garros einzog.

"Was für ein unglaubliches Match. Ich bin stolz auf mich. Das Turnier ist noch nicht vorbei." Alexander Zverev

Der 21-jährige Rune setzte in einem sehr abwechslungsreichen und spannenden Match, das am Ende mehr als vier Stunden dauerte, mit seinem Draufgänger-Stil die Ausrufezeichen. Zverev, der als Nummer vier der Setzliste gegenüber der 13 der Favorit war, aber zeigte sich als harter Arbeiter und knackte so am Ende seinen Gegner. Es war der erste Sieg im auch erst zweiten Duell. "Jetzt muss ich so schnell wie möglich zurück zum Hotel, Behandlung und dann schlafen gehen und dann werde ich hoffentlich morgen frisch sein", sagte der 27-Jährige bei seiner Medienrunde um 2:30 Uhr.

Im Viertelfinale wartet am Mittwoch der an Position elf gesetzte Australier Alex de Minaur, der in der dritten Runde Jan-Lennard Struff und im Achtelfinale Daniil Medwedew ausgeschaltet hat. Im direkten Vergleich steht es 7:2 für Zverev, der seinen ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier anstrebt. Ob er auch die Kraft für drei weitere Fünf-Satz-Matches bis zum ersehnten Titel habe, wurde er gefragt. "Ich will 'Ja' sagen", antwortete der Weltranglisten-Vierte schmunzelnd: "Ich hoffe aber, dass ich auch irgendwann mal nicht in fünf Sätzen gewinne."

Rune im ersten Satz deutlich besser

Zverev hatte das Match konzentriert begonnen - und brachte nach zehn Minuten sein zweites Aufschlagspiel ohne größere Aufreger durch. Doch sein dänischer Gegner agierte deutlich aggressiver und traute sich mehr. Kurze Zeit später hatte der Außenseiter drei Breakchancen und nutzte die zweite zum 3:2. Drei Möglichkeiten zum schnellen Rebreak vergab Zverev - und kam danach nicht mehr in die Nähe, Rune den Aufschlag abzunehmen. Gerade beim zweiten Aufschlag zeigte Zverev große Schwächen. Der Norddeutsche haderte nun immer wieder mit seinem Spiel, während sich Rune fokussiert den ersten Satz holte. Mit einem Ass zum 6:4.

Zverev steigert sich - doch es bleibt eng

Im weiteren Spielverlauf stellte sich aber heraus, warum Rune so risikofreudig spielte: Sobald es in die Rallyes ging, war Zverev der bessere Mann. Und er kam besser ins Spiel. Mit seinem insgesamt fünften Breakball nahm der Hamburger Rune erstmals den Aufschlag ab, breakte auch zum 4:0 und glich kurz darauf nach Sätzen aus.

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Der Hamburger Alexander Zverev bei den French Open in Aktion © picture alliance/dpa/AP | Jean-Francois Badias

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Der dritte Abschnitt aber war wieder total offen. Erst nahm Rune Zverev den Aufschlag ab, dem sechs Jahre Älteren gelang aber das Rebreak. Nach zwei Stunden Spielzeit ging es bereits auf 23.30 Uhr zu - und der rund 15.000 Zuschauer fassende Center Court war immer noch sehr gut besetzt. Die Fans kamen auf ihre Kosten. Zverev erspielte sich beim 5:5 zwei Breakchancen, machte danach aber keinen Punkt mehr und verlor den Satz.

Ein herber Dämpfer, Zverev jedoch zeigte starke Nerven. Im vierten Satz - das Spiel wurde fast zu einem "Break-Festival" - kassierte er noch den Ausgleich zum 5:5, um dann den Tiebreak doch mit 7:2 klar zu gewinnen. Es war also noch lange nicht Schluss. Und Zverev hatte - wie schon so oft in den Fünf-Satz-Duellen in Paris - noch immer etwas zuzusetzen.

Harter Kampf mit Happy End bis 1.41 Uhr

Längst war es nicht nur eine Frage der Nerven, sondern auch eine der Kraft. Und die beiden Spieler zeigten ihre beeindruckende Fitness. Auch nach dreieinhalb Stunden kämpften die beiden Protagonisten noch um jeden Ball. Zverev erarbeitete sich bei 1:0-Führung vier Breakbälle, die Rune aber allesamt abwehrte und seinen Aufschlag durchbrachte. Aber wieder: Zverev blieb dran, holte sich das Break zum 3:1 und brachte dann sein Spiel durch.

Die Night-Session verdiente sich wahrlich ihren Namen. Als Zverev seine beiden ersten Matchbälle hatte, war es 1.40 Uhr. Den zweiten nutzte er zum Sieg, den er sich durch sein nimmermüdes Spiel redlich verdient hatte.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 04.06.2024 | 06:17 Uhr

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