Tennis am Rothenbaum: Noha Akugue verpasst ganz großen Coup
Nach einem starken Turnier hat die 19 Jahre alte Noma Noha Akugue am Hamburger Rothenbaum eine weitere Sensation verpasst und ihr erstes Finale bei einem WTA-Tennisturnier verloren.
Die Reinbekerin, die von Runde zu Runde mehr überrascht hatte, musste sich am Sonnabend im Endspiel ihres Heimturniers der 13 Jahre älteren Niederländerin Arantxa Rus mit 0:6, 6:7 (3:7) geschlagen geben.
Doch von den Tränen, die kurz nach der verlorenen Partie in ihren Augen gestanden hatten, war bei der Siegerehrung nichts mehr zu sehen. Als sich die Lokalmatadorin beim Publikum für die Unterstützung bedankte, schob sie lächelnd hinterher: "Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr zurückkommen und das Turnier vielleicht gewinnen. Das ist mein großes Ziel."
Noha Akugue findet erst im zweiten Satz ins Spiel
Die ersten drei Spiele gingen klar an die stark aufspielende Weltranglisten-60. aus den Niederlanden. Noha Akugue unterliefen zahlreiche Vorhandfehler, die Arantxa souverän ausnutzte. Nach 13 Minuten bäumte sich die Lokalmatadorin vor 10.000 Zuschauern erstmals auf, doch so richtig fand sie nicht ins Spiel, wirkte teilweise verkrampft und müde. Nach nur 24 Minuten hieß es 0:6.
Erster WTA-Turniererfolg für Rus
Nach dem ersten Durchgang verließ sie kurz den Platz und versuchte sich zu sammeln. Und tatsächlich gelang der talentierten Linkshänderin, die lautstarke Unterstützung von den Rängen erhielt, zum Auftakt des zweiten Satzes mit dem zweiten Breakball der erste Spielgewinn. Sie legte ihre Nervosität ab und der zweite Abschnitt gestaltete sich ausgeglichener.
Rus hatte immer die Nase vorn, doch die Nummer 207 der Weltrangliste ließ sich nicht abschütteln. Die Norddeutsche wehrte beim Stand von 4:5 zwei Matchbälle ab und kämpfte sich bis in den Tiebreak, wo ihre Kontrahentin aber schließlich den fünften Matchball verwandelte und sich den ersten WTA-Turniererfolg ihrer Karriere sicherte.
In der Weltrangliste um 65 Plätze nach vorn
Die Erfahrungen ihres märchenhaften Laufs nahe der Alster nimmt Noma Noha Akugue mit. Hinzu kommen ein Preisgeld in Höhe von 17.590 Euro und der Sprung in der Weltrangliste um 65 Plätze vor auf Rang 142.
Mit dem Finaleinzug der Linkshänderin, die mit einer Wildcard in das traditionsreiche Event gestartet war, hatte erstmals seit Andrea Petkovic 2021 wieder eine Deutsche das Endspiel in der Hansestadt erreicht. "Ich sehe eine große Zukunft für sie", sagte Turnierbotschafterin Petkovic, die einstige Nummer neun der Welt. Der letzte deutsche Sieg am Rothenbaum gelang Steffi Graf 1992.