Segeln: Anhörung zur Kollision erst nach Ende des Ocean Race
Die mit Spannung erwartete Entscheidung der internationalen Jury über den Wiedergutmachungsantrag der ausgeschiedenen 11th-Hour-Crew wird es erst nach Beendigung des Ocean Race geben. Es geht dabei um nicht weniger als die Frage nach dem Gesamtsieger bei der wichtigsten Team-Segelregatta um die Welt.
Am 29. Juni (10 Uhr) soll es in Genua, wo die im Rennen verbliebene Flotte mit Holcim, Biotherm und der Malizia in der ersten Hälfte der kommenden Woche erwartet wird, eine Anhörung geben. Das teilte Renndirektor Phil Lawrence mit. Alle Teams seien dazu eingeladen worden, um Fragen zu stellen und gemeinsam mit der sechsköpfigen Jury eine möglichst faire Regelung für alle betroffenen Boote zu finden, hieß es weiter.
Führendes US-Team von Guyot gerammt
Bei dem Verfahren nach den Racing Rules of Sailing kann ein Boot entschädigt werden, wenn "das Ergebnis oder die Platzierung eines Bootes in einem Rennen oder einer Serie ohne eigenes Verschulden erheblich verschlechtert wurde oder werden kann". Das Team Guyot hatte kurz nach dem Start zur siebten und letzten Etappe beim Rundkurs vor Den Haag die 11th-Hour-Yacht gerammt. Beide Boote wurden schwer beschädigt und mussten das Rennen vorzeitig beenden.
Wer gewinnt die Segelregatta um die Welt?
Verursacher der Kollision war klar Guyot-Skipper Benjamin Dutreux ("Ich übernehme die volle Verantwortung"), der die Mālama von Skipper Charlie Enright bei einer Wendemarke übersehen hatte. Das in der Gesamtwertung führende US-Team stellte einen Antrag auf Wiedergutmachung, der über den Gesamtsieg entscheiden dürfte.
Team Malizia wird voraussichtlich Dritter
Guyot steuert nach der Kollision und den nötigen Reparaturarbeiten den Heimathafen in Frankreich an. Das Team will sich von dort aus - ohne Boot - auf den Weg nach Italien machen. Die geflickte Mālama hat sich außer Konkurrenz auf dem Seeweg nach Genua aufgemacht, das Team will dort am 1. Juli am letzten Hafenrennen der 14. Auflage des Ocean Race teilnehmen.
Die Malizia - Seaexplorer mit dem Hamburger Skipper Boris Herrmann wird voraussichtlich Dritter der Gesamtwertung, theoretisch ist noch der Sprung auf Platz zwei möglich.