Route du Rhum: Mastbrüche, Kenterung und kämpfender Boris Herrmann
Drei Mastbrüche und eine Kenterung: Bei der Transatlantik-Regatta Route du Rhum geht es auf hoher See hoch her. Boris Herrmann kämpft derweil mit dem Vorsegel, Schlafmangel und um den Anschluss.
Drei Tage nach dem Start verloren Herrmanns Konkurrent Louis Burton ("Bureau Vallée") sowie die beiden französischen Class-40-Segler Amélie Grassi und Aurélien Ducroz ihre Masten. Alle drei blieben bei den Unfällen unverletzt und steuern Häfen an.
Unverletzt blieb auch Thibaut Vauchel-Camus, dessen Trimaran in der Nacht zwischen Portugal und den Azoren kenterte. Der Segler konnte sich auf seinem umgedrehten Geschoss in den Mittelrumpf retten und wartete auf Hilfe. Weitere Einhandsegler mussten mit technischen Problemen aufgeben.
Herrmann muss einige Probleme lösen
Auch Herrmann hatte zwischenzeitlich mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, dachte am Sonnabend sogar nach Problemen mit dem Vorsegel, er müsse das Rennen aufgeben. Dank Instruktionen seines technischen Teams konnte er jedoch schließlich binnen 20 Minuten für Abhilfe sorgen und rang am Sonntagmorgen mit seiner neuen "Malizia - Seaexplorer" um Anschluss an die Top Ten im Feld der verbliebenen 35 Imoca-Yachten. "Das war ein sehr stressiger Moment", teilte er am Sonntag mit.
Der Hamburger lag nach dem ersten Drittel des 3.500 Seemeilen langen Solo-Rennens über den Atlantik auf Platz 13. Elfte war die Deutsch-Französin Isabelle Joschke auf "Macsf".
Die Königsklasse der Solosegler wird bei noch rund 2.400 Seemeilen bis ins Ziel vor Guadeloupe weiterhin von Top-Favorit Charlie Dalin auf der "Apivia" angeführt. Die Regatta sei äußerst kräftezehrend und er sei vom Tempo der Boote an der Spitze des Feldes zutiefst beeindruckt, sagte Herrmann, dem zudem Schlafmangel zu schaffen macht. Immerhin: Er ist noch dabei. Von den insgesamt 138 gestarteten Schiffen mussten 18 bereits aufgeben.
Die Route du Rhum führt über 3.542 Seemeilen (6.562 Kilometer) von der bretonischen Hafenstadt Saint-Malo nach Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe. In Frankreich waren 138 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in See gestochen.