Boris Herrmann auf der Malizia © Team Malizia / Antoine Auriol

Retour à la Base: Herrmann startet in Solo-Härtetest mit der Malizia

Stand: 30.11.2023 08:32 Uhr

Heute startet Weltumsegler Boris Herrmann bei der "Retour à la Base" in sein erstes Einhand-Vorbereitungsrennen für die Vendée Globe 2024. Es geht von Martinique nach Lorient, dem Heimathafen von Team Malizia.

von Matthias Heidrich

"Mittlerweile freue ich mich richtig darauf, wieder alleine zu segeln", sagte der Hamburger, der beim Ocean Race und zuletzt bei der "Transat Jacques Vabre" das Segeln im Team sehr genossen hatte. "Ich bin dieses Jahr noch nicht solo gesegelt. Ich bin neugierig, wo ich stehe. Ich fühle den Hunger danach."

Insgesamt werden heute (17 Uhr) 32 Skipper und Skipperinnen die 3.500 Seemeilen zurück nach Frankreich angehen. Unter ihnen ist auch die in München geborene Isabelle Joschke ("MACSF") und Herrmanns Ex-Navigator Nicolas Lunven, der zuletzt das Ruder bei "Holcim - PRB" übernommen hatte.

Herrmann will in die Top Ten

Herrmanns Vorteil: Der 42-Jährige hat mit seiner Malizia die Vendée-Globe-Qualifikation bereits sicher. Auf der ersten Einhand-Regatta 2023 sei das "sportliche Ergebnis nicht so ausschlaggebend", so der Skipper, der zusammen mit Harris bei der "Transat Jacques Vabre" Siebter wurde. Vielmehr wolle er weiteres "Selbstvertrauen mit dem Schiff gewinnen." Ein Platz in den Top Ten soll es aber schon sein, "alles andere wäre eine Enttäuschung".

"Solo kannst du dir keine Fehler erlauben." Boris Herrmann

Dabei könnten dem Malizia-Skipper die Bedingungen auf der Route über den Atlantik durch drei Klimazonen in die Karten spielen. "Es wird ein windiges Rennen mit relativ viel Seegang, vor allem im zweiten Teil. Da sehen wir unsere Stärken", sagte Herrmann, der mit einem schnellen Rennen rechnet: "Acht oder neun Tage sehen zurzeit möglich aus."

Das Renngeschehen im Live-Tracker

"Wollen zuversichtlich in den Winter gehen"

Dafür muss aber auch an Bord alles optimal laufen. Bei der Zweihand-Transat-Regatta nach Martinique hatten er und Co-Skipper Will Harris mit technischen Problemen zu kämpfen. Der Brite bekam sie mit dem Team an Land in den Griff, während Herrmann weiter Kurs hielt. Solo sieht das anders aus.

"Wenn man alleine ist, bedeutet jedes technische Problem, dass du Seemeilen verlierst", erklärte der Hamburger. Das soll beim letzten Härtetest kurz vor Jahresende auf keinen Fall passieren. "Wir wollen zuversichtlich in den Winter gehen und keine Sorgen haben."

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