Prozess gegen Zverev ohne Urteil eingestellt
Bei den French Open in Paris spielt Alexander Zverev aktuell um seinen ersten Grand-Slam-Titel, in Berlin hat der Tennisprofi aus Hamburg einen juristischen Erfolg errungen. Der Prozess wegen des Vorwurfs der Körperverletzung wurde eingestellt.
Eine Verurteilung gab es vor dem Berliner Amtsgericht-Tiergarten nicht, Zverev muss allerdings eine Geldauflage von insgesamt 200.000 Euro zahlen - 150.000 Euro an die Justizkasse und 50.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung
Mit der Zustimmung dazu sei aber kein Schuldeingeständnis verbunden, hieß es am Freitag. Der 27-Jährige gilt demnach weiterhin als unschuldig.
Richterin begrüßt die Einigung
Staatsanwaltschaft, Verteidigung von Zverev und seine Ex-Freundin als Nebenklägerin stimmten diesem Weg zur Beendigung des Verfahrens zu. Beide Seiten hätten den Konflikt friedlich lösen wollen, so das Gericht. Eigentlich waren bis zum 19. Juli zehn Verhandlungstage angesetzt.
Richterin Barbara Lüders begrüßte die Einigung, weil sonst beide Seiten durch die gerichtliche Auseinandersetzung nachhaltig in ihrem Ruf beschädigt und persönlich belastet werden könnten. "Man kann sich das ja vorstellen, wie das hier weitergegangen wäre", so die Richterin.
Zverev bestritt die Vorwürfe stets
Hintergrund des Prozesses war ein sogenannter Strafbefehl gegen Zverev, wonach er eine Geldstrafe von 450.000 Euro (90 Tagessätze zu je 5.000 Euro) wegen Körperverletzung hätte zahlen sollen. Dagegen hatte der Hamburger Einspruch eingelegt - der nun in Berlin verhandelt wurde.
Zverev war von einer ehemaligen Freundin angezeigt worden. Der Tennisprofi soll sie im Mai 2020 nachts im Flur ihrer gemieteten Airbnb-Wohnung in Berlin bei einem Streit an die Wand gedrückt und gewürgt haben. Sie habe anschließend unter Atemnot gelitten und heftige Schmerzen gehabt, sagte der Staatsanwalt. Schmerzen und Schluckbeschwerden hätten mehrere Tage angehalten. Zverev hatte die Vorwürfe stets bestritten.