Prozess gegen Zverev beginnt - Tennisstar optimistisch
In Roland Garros spielt Alexander Zverev aktuell um seinen ersten Grand-Slam-Titel, in Berlin beginnt heute der Prozess gegen den Tennisstar aus Hamburg wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Der 27-Jährige gibt sich gelassen.
Er könne das ausblenden, hatte Zverev im Vorfeld des Turniers in Paris gesagt, das sei "überhaupt nicht" in seinem Kopf. "Am Ende des Tages glaube ich an das deutsche Rechtssystem und an die Wahrheit. Ich weiß, was ich getan habe und was ich nicht getan habe", sagte er: "Ich glaube, dass keine Chance besteht, dass ich diesen Prozess verliere."
Der Olympiasieger hatte gegen einen Strafbefehl im vergangenen Jahr Einspruch eingelegt, daher folgt nun der Prozess. Vor dem Amtsgericht Tiergarten sind zehn Verhandlungstage angesetzt, der erste am heutigen Freitag, der letzte am 19. Juli. Zu dem Zeitpunkt ist auch der Rasen-Klassiker Wimbledon als drittes Grand-Slam-Turnier des Jahres beendet, das olympische Tennis-Turnier in Paris steht dann unmittelbar bevor.
Zverev muss nicht persönlich vor Gericht erscheinen
Das Gericht hatte Zverev nach Antrag der Staatsanwaltschaft aus dem Juli 2023 per Strafbefehl aufgefordert, wegen Körperverletzung eine Geldstrafe in Höhe von 450.000 Euro zu zahlen. Im Mai 2020 soll er in Berlin im Rahmen eines Streites eine Frau körperlich misshandelt zu haben. Zverev beteuert seine Unschuld und hat Einspruch eingelegt. Die mutmaßliche Geschädigte ist Nebenklägerin.
Zverev, für den bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt, muss nicht persönlich vor Gericht erscheinen, er kann sich von seinem Rechtsbeistand vertreten lassen. Zuletzt hatte der Hamburger das Masters in Rom gewonnen und zählt in Roland Garros, wo er am Donnerstag die dritte Runde erreichte und zum Auftakt den spanischen Rekordsieger Rafael Nadal ausgeschaltet hatte, zu den Favoriten.
Zverevs Anwälte hatten im vergangenen Oktober anlässlich der Bekanntgabe des Gerichts mitgeteilt, die dem Strafbefehl zugrundeliegenden Behauptungen seien bereits durch ein Gutachten eines Berliner Rechtsmediziners widerlegt worden. Das Verfahren leide "unter schwersten Verfahrensverstößen". Zverev werde dagegen mit "allen Mitteln" vorgehen, hieß es in einer Pressemitteilung seiner Rechtsanwälte.