Amanal Petros beim Hannover-Marathon © Hannover-Marathon

Petros mit Streckenrekord zum Sieg beim Hannover-Marathon

Stand: 26.03.2023 11:47 Uhr

Amanal Petros hat am Sonntag beim 31. Hannover-Marathon triumphiert. Der deutsche Rekordhalter kam nach 2:07:02 Stunden ins Ziel und stellte mit der zweitbesten Zeit seiner Karriere einen Streckenrekord auf. Auch bei den Frauen fiel die Bestmarke.

von Bettina Lenner

Deutschlands schnellster Marathonläufer jubelte schon auf der Zielgeraden und war "superzufrieden" mit Zeit und Leistung. "Es hat von Anfang bis Ende Spaß gemacht bei dieser Atmosphäre. Ich hätte mir gewünscht, dass ich deutschen Rekord laufe, aber ich war monatelang in Kenia und das Trainingslager war anstrengend. Von daher passt das Ergebnis schon sehr gut", bilanzierte der EM-Vierte vom SCC Berlin. Die zweitbeste deutsche Marathon-Zeit aller Zeiten ist auch ein Fingerzeig an die starke nationale Konkurrenz in Richtung Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 (Norm: 2:08:10).

Petros kann am Ende noch zulegen

Petros, der am Donnerstag direkt aus dem Höhentrainingslager in Kenia in die niedersächsische Landeshauptstadt gereist war, hinterließ bei sehr guten Lauf-Bedingungen am Sonntag von Beginn an einen starken Eindruck. Auf dem flachen Kurs von Hannover, der leicht verändert und dadurch noch schneller geworden ist, setzte er sich sieben Kilometer vor dem Ziel beherzt ab, lief von da an ein einsames Rennen gegen die Uhr und konnte am Ende sogar noch zulegen. Den bisherigen Streckenrekord von 2:08:32 Stunden hatte vor zehn Jahren der Südafrikaner Lusapho April aufgestellt.

Zweiter wurde mit 15 Sekunden Rückstand auf Petros der Kenianer Denis Kipngeno Chirchir vor seinem Landsmann Fredick Kibii (2:08:09).

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Amanal Petros (l.) © picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS/Hilger | BEAUTIFUL SPORTS/Hilger

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Als dreifacher deutscher Rekordhalter nach Hannover

Petros, der in Hannover seinen ersten City-Marathon in Deutschland bestritt, hatte 2021 in Valencia seine eigene nationale Bestzeit über die 42,195 Kilometer auf 2:06:27 Stunden verbessert und hält zudem die deutschen Rekorden im Halbmarathon (60:09) sowie über 10 Kilometer. In 27:32 Minuten hatte der 27-Jährige die fast 30 Jahre alte nationale Bestmarke von Carsten Eich erst vor rund einem Monat im spanischen Castellon gleich um 15 Sekunden unterboten.

Auch Kroatin Matea Parlov Kostro mit Streckenrekord

Bei den Frauen wurde Matea Parlov Kostro ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Kroatin, die im vergangenen Jahr in Hannover Dritte geworden war, blieb mit ihrer Siegerzeit von 2:25:45 Stunden nicht nur fast drei Minuten unter ihrer bisherigen Bestleistung (2:28:39), sondern verbesserte ebenfalls den Streckenrekord. "Es war härter als ich dachte. Aber ich habe eine persönliche Bestzeit und die Olympia-Norm (2:26:50, d.Red.) geschafft und bin sehr glücklich", sagte die Vize-Europameisterin.

Ein gelungenes Marathon-Debüt feierte Natascha Mommers mit 38 Jahren. Die Athletin vom TSV 1863 Herdecke wurde in 2:31:20 Stunden Vierte. Die Vorjahres-Zweite Rabea Schöneborn hatte ihren Start wegen einer Fußverletzung kurzfristig absagen müssen.

Vorjahressieger Pfeiffer gewinnt Halbmarathon

Insgesamt hatten rund 18.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die unterschiedlichen Strecken gemeldet. Hendrik Pfeiffer, der im vergangenen Jahr im Marathon an der Leine triumphiert hatte und damit auch deutscher Meister geworden war, nahm diesmal in Vorbereitung auf den Klassiker Boston den Halbmarathon in Angriff und setzte sich souverän in 1:02:57 Stunden durch. Der 30-Jährige startet seit Jahresbeginn für den TK Hannover.

Die Marathon-DM wird erst wieder im kommenden Jahr (14. April) in Hannover ausgetragen. Grund dafür sind die aufgrund der Corona-Pandemie verschobenen Halbmarathon-Titelkämpfe, die am Sonntag zeitgleich in Freiburg stattfanden. Dort siegten Marathon-Europameister Richard Ringer (1:01:44) und Miriam Dattke (1:10:47). Im Olympiajahr sollen die Läufer die Chance bekommen, sowohl an der Marathon- als auch an der Halbmarathon-DM teilzunehmen.

Ergebnisse

Männer:
1. Amanal Petros (SCC Berlin) 2:07:02 Std.
2. Denis Kipngeno Chirchir (Kenia) 2:07:17
3. Frederick Kibili (Kenia) 2:08:09
4. Jonathan Kiplimo Maiyo (Kenia) 2:11:33
5. Geofrey Kipsang Kiboy (Kenia) 2:11:42
... 10. Tim Niklas Schwippel (MTV Soltau) 2:23:59
Frauen:
1. Matea Parlov Kostro (Kroatien) 2:25:45
2. Pauline Mutwa Thitu (Kenia) 2:29:25
3. Risper Gesabwa (Mexiko) 2:29:49
4. Natascha Mommers (TSV 1863 Herdecke) 2:31:20
5. Nina Chydenius (Finnland) 2:35:21
... 9. Lisa Huwatscheck (Hannover) 2:48:43
10. Florentine Beese (Hannover) 2:49:04

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Sportclub | 26.03.2023 | 08:45 Uhr

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