Ocean Race: Tanker hilft Guyot nach Mastbruch mit Sprit aus
Nach einem Mastbruch hat Ocean-Race-Teilnehmer Guyot environnement - Team Europe ein Notrigg errichtet und zudem unverhoffte Sprit-Hilfe von einem vorbeifahrenden Tanker bekommen. Das Boot steuert nun Halifax in Kanada an.
Einfach nur die Küste erreichen, das ist das Ziel des deutsch-französischen Teams, nachdem am Dienstagmorgen in stürmischer See der Mast gebrochen war. Das Notrigg aus den Überresten des gebrochenen Mastes hat die Crew um den Berliner Co-Skipper Robert Stanjek mittlerweile errichtet und kann so zumindest ein bisschen segeln.
Ohne Motorunterstützung geht es aber nicht. Das Problem: Das Team hatte nicht genug Sprit an Bord, um die Küste zu erreichen. Wie Stanjek berichtete, funkte die Guyot fleißig kreuzende Schiffe an, um Hilfe zu bekommen. Und "Ibraham" half.
Sieben Kanister Diesel für die Guyot
Der Kapitän eines vorbeifahrenden Tankers spendierte Stanjek und Co. in einer Nacht-und-Nebel-Aktion sieben große Kanister Diesel. Nachdem die Guyot das 177 Meter lange Frachtschiff angefunkt hatte, stoppte Ibraham, ließ die Kanister im Dunkeln mit einem Kran und samt rotem Warnlicht zu Wasser. Die Crew fischte den Sprit aus dem Meer und durfte sich über 100 zusätzliche Liter Treibstoff freuen.
Nächster Stopp Halifax in Kanada
Wie das Team mitteilte, verschafft die Sprit-Spritze der Imoca-Rennyacht "mindestens 24 Stunden" mehr Motorkraft. Für den Etappenzielhafen Newport würde es aber auch so nicht reichen. Deswegen hat das Team die Entscheidung getroffen, den näher gelegenen Hafen im kanadischen Halifax anzusteuern. Dort wird die "Land-Crew" auf Skipper Benjamin Dutreux und die Mannschaft warten, um dann das angeschlagene Boot inspizieren zu können.
Skipper Dutreux kämpft mit den Tränen
"Wir überlegen uns einen Plan, was wir tun können, und ob wir ins Rennen zurückkehren können, oder nicht", sagte Dutreux, der sich auch noch mal an das Mast-Unglück erinnerte. "Es war ein harter Moment und ich glaube, die nächsten Tage werden auch nicht einfach", sagte der Franzose und musste mit den Tränen kämpfen.