Ocean Race: Auf nach Newport - vierte Etappe gestartet
In Itajai/Brasilien hat am Sonntag die vierte Etappe des Ocean Race begonnen. Es geht über 5.550 Seemeilen nach Newport in den USA. Zunächst übernahm Biotherm vor Holcim - PRB und Team Malizia die Führung.
Der Start des vierten Teilstücks lieferte ein Novum beim diesjährigen Ocean Race: 11th Hour Racing und Team Guyot überquerten bei leichten Winden um neun Knoten die Startlinie eine Sekunde vor der offiziellen Startzeit (18.15 Uhr MESZ). Das Duo musste umdrehen und die Linie noch einmal passieren. Nach Angaben der Veranstalter verfolgten vor Ort fast 350.000 Menschen den Etappenstart.
Waren die US-Amerikaner von 11th Hour möglicherweise ein wenig übermotiviert? "Ich und das Team kommen aus Newport und wir wollen diese Etappe wirklich gewinnen", hatte Skipper Charlie Enright angekündigt.
Schwierige Bedingungen erwartet
Nach dem Start absolvierten die Imoca-Yachten zwei Runden auf einem kurzen Kurs, ehe es hinaus auf den Atlantik ging. Dort dürfte es für die fünf Teams knifflig werden. Für die ersten Tage der letzten Nord-Süd-Passage des Rennens sind schwierige Bedingungen mit Gewittern vorhergesagt.
Biotherm erarbeitete sich vor der Küste von Itajai einen Vorsprung von einigen hundert Metern. "Wir freuen uns, das ist gut fürs Team und motiviert. Aber wir haben noch 17 Tage vor uns", sagte der französische Skipper Paul Meilhat.
Dahinter lieferten sich Team Malizia und die in der Gesamtwertung führende Crew von Holcim - PRB einen Zweikampf. Die beiden Frühstarter fielen ein wenig zurück.
Guyot mit Co-Skipper Robert Stanjek konnte aber relativ schnell wieder Boden gutmachen. Das deutsch-französische Team hat sich nach dem enttäuschenden dritten Teilstück ebenfalls eine Menge vorgenommen. Guyot musste die Königsetappe mit einem Rumpfschaden aufgeben und belegt in der Gesamtwertung abgeschlagen den letzten Platz.
"Die Punktelücke zu den anderen Teams wurmt uns. Wir wollen jetzt mal abliefern und vielleicht in Richtung Podium", betonte der Berliner Stanjek, der am 7. Mai kurz vor dem Finale der vierten Etappe seinen 42. Geburtstag feiert.
Als strahlender Sieger hatte das Team Malizia das längste Teilstück in der Geschichte des Ocean Race beendet. Trotzdem gab es einen Wechsel an der Pinne: Boris Herrmann pausiert wie vereinbart, Will Harris hat wie auf der zweiten Etappe das Kommando.
Der Engländer blickte bereits mit einem Augenzwinkern auf die Ankunft an der US-amerikanischen Ostkünste: "Ich freue mich schon auf einen Burger in Newport. Ich habe gehört, dass die dort gut sein sollen."
Herrmann erwartet ein spannendes Rennen: "Das Tolle am Ocean Race ist, dass wirklich alle fünf Konkurrenten gleich stark sind. Mit dem großen Unterschied, dass wir natürlich im Süden einen Vorteil haben", sagte der 41-Jährige.
Team Malizia mit neuem Spinnaker
Die Malizia ist bei starken Winden besonders stark. Bei schwachen Winden gab es jedoch bislang Probleme. Deshalb hat die Crew erstmals einen asymmetrischen Spinnaker dabei. Daraus hatte das Team vor dem Start ein Geheimnis gemacht. "Wir wollen die Konkurrenz nicht zu früh darüber informieren, was wir vorhaben", sagte Harris.
Das große und leichte Vorwindsegel soll helfen, die bisherigen Schwächen bei glattem Wasser und flauen Winden besser in den Griff zu bekommen.