Hamburgerin Lys: Grand-Slam-Premiere mit großem Lerneffekt
Eva Lys ist bei den Australian Open, ihrer Grand-Slam-Premiere, in der ersten Runde mit 6:2, 0:6, 2:6 an der spanischen Mit-Qualifikantin Cristina Bucsa gescheitert. Die Hamburger Tennispielerin sprach dennoch von einem "unglaublichen Erlebnis".
Eine gute halbe Stunde lang fühlte es sich wie ein einziger wunderschöner Traum an, am Ende verbuchte Lys ihre Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier als eine wertvolle Erfahrung für ihre weitere Karriere. Nach einem starken ersten Satz waren die weiteren beiden Durchgänge gegen Bucsa mit 0:6 und 2:6 verlorengegangen. "Es ist für mich heute eher nicht am Tennis gescheitert, sondern an den Umständen. Ich bin ja auch nur ein Mensch und kein Roboter", sagte Lys: "Ich war sehr aufgeregt. Das erste Mal bei einem Major war für mich ein unglaubliches Erlebnis."
Verletzung am Handgelenk hemmt Lys
Die Hamburgerin hatte sich ohne Satzverlust in der Qualifikation ihr Ticket für das Hauptfeld beim ersten Major des Jahres verdient - punktgenau an ihrem 21. Geburtstag. Unter anderem im Billie Jean King Cup hatte die Weltranglisten-126. bereits ihr Potenzial angedeutet und startete gut in ihr erstes Hauptfeld-Match. Dann geriet sie aber ins Hintertreffen und ließ sich beim Stand von 0:5 im zweiten Satz am rechten Handgelenk behandeln.
"Ich nehme das als Lernprozess." Eva Lys
Das habe sie schon beeinträchtigt, sagte die gebürtige Kiewerin nach der Partie im Interview mit dem NDR: "Ich bin leider ein Kopfmensch. Wenn dann irgendetwas ziept, dann fokussiere ich mich ganz oft darauf." Als Entschuldigung wollte sie das jedoch nicht verstanden wissen. "Trotz meines Handgelenks hatte ich alle Chancen. Das war definitiv nicht das, was mich am Sieg gehindert hat. Ich hätte viel fokussierter sein sollen, auch nach der Medizinpause."
Nur: Die Umsetzung solcher Pläne ist in einem unbekannten Umfeld eben nicht immer so leicht. "Ich glaube, man hat heute gemerkt, dass ich nicht so positiv war wie in den letzten Matches. Wenn ich weniger nervös bin, sieht man das an meiner Körpersprache. Ich ärgere mich dann weniger. Heute habe ich das leider allzu oft zugelassen. Die Nervosität ist normal. Ich hatte leider Schwierigkeiten, damit klar zu kommen. Aber ich nehme das als Lernprozess", sagte die Norddeutsche.
"Fühle mich trotz der Niederlage sehr, sehr selbstbewusst"
Mit der Grand-Slam-Premiere schon im Januar ist ein starker Auftakt zu einem Jahr gemacht, in dem sie noch viel vorhat. "Ich weiß, dass ich das Level habe, dass ich mir den Platz im Hauptfeld erarbeitet habe", sagte Lys. "Ich fühle mich generell trotz der Niederlage sehr, sehr selbstbewusst auf dem Platz. Ich weiß, dass ich das Level habe, um oben mitzuspielen. Ich werde in diesem Jahr natürlich mein Bestes geben, um oben mitzuspielen."