Alexander Zverev bei den Australian Open 2024 © IMAGO / Shutterstock

Australian Open: Wie fit ist Zverev vor dem "großen Kampf" gegen Alcaraz?

Stand: 24.01.2024 09:23 Uhr

Für seinen Titeltraum muss Alexander Zverev heute im Viertelfinale der Australian Open einen dicken Brocken aus dem Weg räumen. Die spanische Kampfmaschine Carlos Alcaraz scheint für den Hamburger Tennisprofi schier unüberwindbar - zumal Zverev in Melbourne schon fünf Stunden länger auf dem Platz gestanden hat als der Spanier.

Schon gute 13 Stunden lang hat sich Zverev in vier Runden auf den Hartplätzen des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres abgearbeitet, um ins Viertelfinale einzuziehen. Alcaraz kommt auf knapp acht, profitierte in der dritten Runde allerdings auch von der Aufgabe seines Gegners Juncheng Shang im dritten Satz. Bei 6:1, 6:1 und 1:0-Führung hätte das Match aber wohl auch nicht mehr lange gedauert. Keine Frage, der Weltranglistenzweite und Mitfavorit auf den Titel ist frischer als der Deutsche, der Down Under neben der Belastung zudem mit seinem wechselhaften Spiel zu kämpfen hat.

Verständlich, dass es der 26-Jährige vor dem Viertelfinal-Kracher gegen Alcaraz ruhig angehen lässt. Lange schlafen, eine lockere Einheit auf Court 8 im National Tennis Centre abseits des Trubels rund um die Rod Laver Arena - nach dem nächsten Fünf-Satz-Krimi gegen den Briten Cameron Norrie im Achtelfinale ging es für Zverev am Dienstag vor allem darum, den Akku aufzuladen.

"Das wird wieder ein großer Kampf. Ich freue mich darauf", sagte Zverev vor dem Duell mit dem Spanier, das von den Veranstaltern für den späten Mittwochabend Ortszeit (zweites Spiel nach 9 Uhr MEZ) angesetzt wurde.

"Ich fühle mich nicht wie bei den US Open, als ich komplett tot war." Alexander Zverev

An den jüngsten Vergleich mit Alcaraz bei einem Grand-Slam-Turnier hat Zverev keine guten Erinnerungen. Im Viertelfinale der US Open verlor er im September des vergangenen Jahres klar in drei Sätzen und war chancenlos. Allerdings hatte er zuvor auch ein episches Achtelfinale gegen den Italiener Jannik Sinner über fünf Sätze in 4:41 Stunden gewonnen. "Ich fühle mich nicht wie bei den US Open, als ich komplett tot war. Da war ich physisch am Ende", blickte Zverev zurück. Dieses Mal sei er zwar müde. "Aber ich bin nicht in einem so schlechten Zustand wie bei den US Open. Deshalb wird es, denke ich, ein ganz anderes Match."

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Zverev: "Wenn du weniger spielst, bis du frischer"

Doch der Olympiasieger hat nicht zuletzt gegen Norrie (4:05 Stunden Spielzeit) unnötig viel Energie gelassen. Der mutige, aber fehlerhafte Brite wäre schneller zu schlagen gewesen, würde Zverev nicht selbst noch nach seiner Topform suchen.

Alcaraz ist da gradliniger unterwegs und fertigte den Serben Miomir Kecmanovic im Achtelfinale in drei Sätzen und 1:49 Stunden ab. "Natürlich ist das ein Vorteil", räumte Zverev ein. "Wenn du weniger spielst, bis du frischer." Dennoch traut sich der gebürtige Hamburger gegen Alcaraz eine Überraschung zu.

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Zuversicht zieht er unter anderem aus dem bis dato letzten Aufeinandertreffen, als er den Spanier bei den ATP-Finals in drei Sätzen besiegte. Der 20-Jährige zeigt deshalb auch durchaus Respekt vor Zverev, gegen den er bislang von sieben Duellen vier verloren hat. "Er ist ein großartiger Spieler", lobte Alcaraz. "Ich muss mein bestes Tennis spielen, er pusht mich immer dazu, 100 Prozent zu geben."

Großes Kämpferherz, aber zu wenig Dominanz

Von 100 Prozent seines Leistungsvermögens ist Zverev in Melbourne noch ein Stück weit entfernt. Um sich seinen großen Traum von einem Grand-Slam-Titel zu erfüllen, müsse er endlich aggressiver und dominanter spielen, forderten Experten wie Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker.

Doch Zverev überlässt auch Down Under gerne seinem Gegner die Initiative und verlässt sich auf sein großes Kämpferherz und seine Nervenstärke. Ob das für einen Sieg gegen Alcaraz und den ganz großen Coup reicht, ist fraglich. Zumal die Marathonmatches Spuren hinterlassen haben. Auch wegen seiner Blutblasen waren für Zverev am Dienstag im sehr heißen Melbourne vor allem Ruhe und Mario Kart an der Konsole spielen angesagt.

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Sport aktuell | 24.01.2024 | 14:17 Uhr

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