129. Kieler Woche: Neun Tage Segelsport auf Top-Niveau
Der Rahmen der 129. Kieler Woche kann sich sehen lassen: 1.404 Meldungen aus 51 Nationen, darunter Weltmeister und olympische Medaillengewinner, liegen vor. Bis kommenden Sonntag gibt es neun Tage Regattasport auf höchstem Niveau.
In der ersten Hälfte stehen acht olympische Disziplinen mit den finalen Medaillenrennen am Mittwoch im Blickpunkt, gefolgt von acht internationalen Bootsklassen im zweiten Teil. Nach dem Auftakt der Aalregatta am ersten Tag, wenn mehr als 200 Yachten um 9 Uhr nach Eckernförde starten, sind insgesamt rund 350 Wettfahrten geplant. "Wir sind stolz auf den großen Zuspruch in Zeiten, in denen die Kostensteigerungen längst auch in die Freizeit eingreifen", sagte Organisationsleiter Dirk Ramhorst vom Kieler Yacht-Club.
Neben den deutschen Aktiven, die mit gut 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als die Hälfte der Meldungen ausmachen, schicken Dänemark (63), Schweden (55) und Italien (51) die größten Teams. Unter den 51 Nationen finden sich auch Aruba, Hongkong, Indien, Marokko und Zypern.
Kieler Hoffnung Schweckendieck
Eine lokale Hoffnung ist der 18 Jahre alte Ole Schweckendieck. Nachdem der Kieler bereits im ILCA 6 Jugend-Europameister geworden war und im vergangenen Jahr bei der Kieler Woche gewann, gelang ihm in glänzender Manier der Umstieg in den olympischen ILCA 7 - in jene Bootsklasse, die Philipp Buhl seit Jahren national dominiert. Top-Talent Schweckendieck wurde prompt U21-Weltmeister.
Die Kieler Woche sei für ihn eine "gute Orientierung in einem international starken Feld", so der Norddeutsche, der große Pläne hat. Anfang August geht es zur U21-EM ins norwegische Stavanger und Mitte Oktober zur Junioren-WM nach Marokko.
Kröger mit klarem Ziel: 14. Gesamtsieg
Auch zahlreiche Titelverteidiger der Kieler Woche 2022 gehen wieder an den Start. Heiko Kröger strebt im 2.4 mR bereits nach dem 14. Gesamtsieg. Luise Wanser und Philipp Autenrieth, Weltmeister vom Mitveranstalter Norddeutscher Regatta Verein (NRV), wollen vor Schilksee im 470er-Mixed ebenso triumphieren wie die Vorjahressieger Malte und Anastasiya Winkel aus Kiel.
"Wir wollen Selbstvertrauen aufbauen." Segler Michael Berghorn
Ebenfalls bereits mit einem Weltmeistertitel dekoriert ist der Hamburger Michael Berghorn. Der Eigner und Steuermann der "halbtrocken 4.5" vom Kieler Yacht-Club siegte 2021 bei der ORC-WM der Seesegler. Die Kieler Woche betrachtet der amtierende Europameister als Generalprobe für die Weltmeisterschaft im August an gleicher Stelle.
"Wir wollen Selbstvertrauen aufbauen und dabei natürlich nicht hinterher segeln", lautet die Zielvorgabe von Berghorn, der kurzfristig zusätzlich zum Kiel Cup auch noch die Aalregatta bestreiten wird. "Das ist quasi ein Küstenrennen, wie es bei der WM auch ansteht; ein gutes Training", so Berghorn. Damit wird er als einer der ganz wenigen Teilnehmer an allen neun Tagen der 129. Kieler Woche aktiv sein.