Ocean Race: Herrmann zieht vor Schlussetappe positive Bilanz
Der Sieg bei der 14. Auflage des Ocean Race ist für das Team Malizia nicht mehr möglich. Skipper Boris Herrmann zieht fünf Monate nach dem Auftakt der Weltumsegelung und einen Tag vor dem Start der finalen Etappe von Den Haag in den Niederlanden nach Genua in Italien dennoch eine positive Bilanz.
"Das Ocean Race war eine tolle Erfahrung für uns als Team, und wir würden es gerne wieder machen", sagte der Hamburger. "Natürlich können wir jetzt noch keine neue Kampagne bekannt geben, aber wir werden voraussichtlich hochmotiviert daran arbeiten, hier wieder an den Start zu gehen", kündigte der 42-Jährige an.
"Deutschland und Kiel haben sich toll präsentiert"
Nach bis dato knapp 86 aktiven Segeltagen seiner Crew rund um die Welt attestierte Herrmann dem deutschen Segelsport vor dem Startschuss zur siebten und letzten Etappe mit mehr als 2.200 Seemeilen am Donnerstag eine wichtige Rolle im Ocean Race: "Deutschland und natürlich auch Kiel als Fly-by-Hafen haben sich toll präsentiert. Es gibt eine riesige Gefolgschaft in Deutschland. Es wird immer behauptet, Deutschland sei nicht so eine große Segelnation. Aber das war schon immer nicht ganz richtig."
11th Hour Racing und Holcim-PRB kämpfen um Gesamtsieg
Das in der Gesamtwertung führende US-Team 11th Hour Racing kann mit 33 Punkten nur noch vom Team Holcim-PRB (31) gestoppt werden. Dafür müssten die Schweizer auf Kurs Genua allerdings drei Punkte mehr einfahren als die Spitzenreiter. Weil bei Punktgleichheit die Ergebnisse der Hafenrennen einfließen und 11th Hour Racing auch in dieser Wertung führt, muss Holcim-PRB in der Endabrechnung der Etappen auf einen Zähler mehr kommen als die US-Amerikaner.
Malizia sicher auf dem Podium
Herrmanns Malizia kann mit 27 Zählern noch um Platz zwei kämpfen. Dafür müssten der gebürtige Oldenburger und seine Crew die Etappe gewinnen und Team Holcim-PRB Letzter werden. Dann kämen beide Mannschaften in Genua auf 32 Zähler. Weil Team Malizia in der Wertung der Hafenrennen uneinholbar vor Team Holcim-PRB liegt, würde im Fall von Punktgleichheit die deutsche Malizia – Seaexplorer das Rennen machen.
"Wir sind dank Etappe sechs sicher auf dem Podium, haben nichts mehr zu verlieren. Das ist ein großer Erfolg. Wir können noch auf den zweiten Platz kommen. Wir wollen diese Etappe also gerne gewinnen, um am Ende noch einmal zu zeigen, was in uns steckt", sagte Herrmann.
Kuiper bei allen sieben Etappen an Bord
Die Malizia bestreitet den letzten Kampf im 14. Ocean Race mit der Stamm-Crew, zu der neben Herrmann der Co-Skipper Will Harris, Navigator Nico Lunven, und Rosalin Kuiper gehören. Die Niederländerin wird am Ende des Ocean Race die einzige Frau sein, die alle sieben Etappen bestritten hat.