"Recken" punkten gegen SG Flensburg-Handewitt in letzter Sekunde
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt hat im Kampf um den Gewinn der deutschen Meisterschaft einen Punkt verschenkt. In letzter Sekunde traf der ehemalige Flensburger Marius Steinhauser zum 26:26 (11:14).
Vier Sekunden waren noch auf der Uhr. Ein weiter Abwurf auf TSV-Profi Marius Steinhauser sah eigentlich gar nicht so gefährlich aus. Der Rechtsaußen fing den Ball, war aber unter Bedrängnis. Dann aber tankte sich der 30-Jährige, der von 2017 bis 2022 für die SG gespeilt hat, durch und überwand Flensburgs Kepper Kevin Möller mit einem Wurf aus spitzem Winkel ins kurze Eck. 26:26 - direkt danach die Schlusssirene und unglaublicher Jubel der "Recken". Sie stehen auch nach dem sechsten Spieltag mit 8:4 Punkten in der Tabelle vor der SG (6:4.).
"Wir haben an unserem Plan festgehalten und am Ende belohnt. Wir haben immer daran geglaubt. Dieser Punkt fühlt sich wie ein Sieg an", sagte TSV-Kreisläufer Justus Fischer im Interview mit dem NDR.
Viele technische Fehler, wenig Tore
Die erste Hälfe bot einen krassen Kontrast zum dramtischen, packenden Finale der Partie. Hochklassig war es vor der Pause keinesfalls. Beiden Teams unterliefen zuhauf technische Fehler. Und so war es eine fahrige, kampfbetonte Begegnung, in welcher die Gäste durch einen schönen Drehwurf des dänischen Linksaußen Emil Jakobsen über Gade, seinen Landsmann im TSV-Tor, hinweg mit 8:6 (18.) in Führung gingen.
Nach diesem technisch sehenswerten Treffer aus ganz spitzem Winkel blieb es aber wie gehabt: Beide Mannschaften taten sich enorm schwer, die Lücken in der gegnerischen Deckung zu finden. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs gelang dies den Schleswig-Holsteinern etwas besser. Simon Pytlick sorgte mit dem 14:10 (29.) für die erste Vier-Tore Führung der SG. Zur Pause hieß es dann 14:11 für das Team von Trainer Nicolej Krickau.
"Recken" mit starkem Zwischenspurt
Angetrieben vom schwedischen Spielmacher Jim Gottfridsson, setzten sich die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte wieder etwas ab: Jakobsen sorgte für die erste Fünf-Tore-Führung (20:15, 42.). War das schon eine Vorentscheidung? Mitnichten! Die Mannschaft von TSV-Trainer Christian Prokop blieb - vor allem durch die Treffsicherheit ihres U21-Weltmeisters Renars Uscins - dran. Nach dem 21:22 (49.) durch Maximilian Gerbl nahm Krickau eine Auszeit.
Es half erst einmal nichts: Marian Michalczik glich nicht nur zum 22:22 aus, sondern traf auch gleich zum 23:22 (51.) und sorgte dadurch für einen 5:0-Lauf der "Recken". Kurz darauf war für Michalczik aufgrund der dritten Zeitstrafe und der Roten Karte allerdings Schluss (50.). Es spitzte sich zu: Jakobsen brachte mit seinem neunten Treffer bei zwölf Versuchen Flensburg wieder mit 26:25 (57.) in Führung.
Es sah schon nah einem Sieg des Favoriten aus, doch dann setzte sich kurz vor Ultimo Steinhauser durch und traf ins kurze Eck.