Pekelers Abschied aus Handball-Nationalteam: "War eine Ehre"
Der Deutsche Handballbund hat am Samstagabend den langjährigen Nationalspieler Hendrik Pekeler verabschiedet. Der Profi des THW Kiel sagte nach der Generalprobe für die Heim-EM in Kiel zusammen mit seinen Kindern auf dem Feld Tschüs.
In seinen 122 Länderspielen erzielte der Defensivexperte 210 Treffer für Deutschland. Seine größten Erfolge waren der EM-Titel 2016 und die Bronze-Medaille bei Olympia in Rio im selben Jahr. Nach seinen persönlichen Highlights befragt, nannte der 32-Jährige aber neben dem EM-Finale auch sein erstes Spiel für Deutschland damals in Mannheim und die WM 2019, die in Deutschland und Dänemark ausgetragen wurde. Die DHB-Auswahl unterlag am Ende Frankreich im Spiel um Platz drei.
"Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Es ist eine unheimliche Ehre gewesen, sein Vaterland vertreten zu dürfen", sagte Pekeler, der nach dem 35:31 (20:15) im zweiten Testspiel gegen Portugal in Kiel zusammen mit seinen Kindern von der Tribüne aufs Feld gekommen war, am Hallenmikrofon. "Ich bin froh, dass ich diese Verabschiedung vom DHB bekommen habe."
Verwirrung um Pekelers Verabschiedung
Genau um diese hatte es allerdings einige Verwirrung gegeben. Während der Verband den Abschied schon im Arena-Magazin, das vorab online veröffentlicht worden war, angekündigt hatte, reagierte Bundestrainer Alfred Gislason verschnupft. Das sei anders abgesprochen gewesen, grummelte der Isländer nach dem ersten Portugal-Test in Flensburg auf Pekeler Abschied angesprochen. Er wisse von nichts.
Der 64-Jährige ruderte allerdings schon einen Tag später zurück. Wie sich herausstellte, hatte Gislason eine interne E-Mail schlicht nicht gelesen. Er nahm die Schuld für dieses Kommunikationsproblem komplett auf seine Kappe - und teilte mit, dass Pekeler für den Fall, dass sich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris in diesem Sommer noch schwerwiegende Ausfälle ergeben sollten, ein Kurz-Comeback angeboten habe. "Das ist großartig", befand der Coach in Kiel. Er weiß, dass der zuletzt lange verletzte Pekeler wohl kein ganzes Turnier mehr durchhalten würde.
Jogi Bitter: "Immer noch einer der Besten"
"Peke hat unglaublich viel fürs deutsche Nationalteam investiert. Vielen Dank für alles", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Bei der Verabschiedung, die live in der Sportschau zu sehen war, würdigte auch Co-Kommentator Jogi Bitter seinen ehemalige Nationalmannschaftskollegen: "Er ist immer noch einer der Besten der Welt, ein fantastischer Abwehrspieler", sagte der Profi vom HSV Hamburg und fügte hinzu: "Es wird lange dauern, bis wir wieder so einen intelligenten Abwehrspieler haben werden."
Pekeler hatte schon nach den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio erklärt, eine Pause bei der Nationalmannschaft machen zu wollen. Für die anstehende Heim-EM (10. bis 28. Januar) wollte Bundestrainer Gislason den 32-Jährigen gern in den Kreis der Nationalmannschaft zurückholen, doch die Folgen eines Achillessehnenrisses verhinderten das Comeback des THW-Profis, für den es keinen besseren Ort für einen Abschied geben konnte, als bei einem Länderspiel in Kiel und 9.113 Zuschauern.