Pekeler-Rücktritt: Gislason räumt Fehler ein - "Habe es verpennt"
Bundestrainer Alfred Gislason hat nach dem überraschenden Rücktritt von Nationalspieler Hendrik Pekeler einen eigenen Fehler eingeräumt. Zunächst hatte der Isländer erklärt, von der Verabschiedung des Kielers am Sonnabend nichts zu wissen.
Dass ausgerechnet der Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft nichts vom Abschied Pekeler gewusst hat, hatte zuvor hohe Wellen geschlagen. Am Freitag nun sprach der 64-Jährige von einem Missverständnis, das komplett bei ihm gelegen habe.
"Axel Kromer hat mir gezeigt, dass er mir die Mail geschickt hat." Bundestrainer Alfred Gislason zum "verpennetn" Pekeler-Abschied
"Ich habe viel Video gemacht in der letzten Zeit und habe nicht mitgekriegt, dass wir Pekeler verabschieden. Alles war aber klar mit uns abgesprochen. Ich habe es verpennt", erklärte Gislason beim DHB-Lehrlang in Brunsbüttel - und fügte lachend hinzu: "Axel Kromer (Anm.d.Red.: Vorstand Sport des DHB) hat mir gezeigt, dass er mir die Mail geschickt hat."
Noch am Vorabend hatte Gislason überrascht reagiert, als er nach dem Testspielsieg gegen Portugal auf den erklärten Rücktritt seines ehemaligen Kieler Schützlings angesprochen wurde: "Davon weiß ich gar nichts." Das sei anders besprochen gewesen. In den sozialen Medien wurde Pekeler anschließend heftig kritisiert. "Leider wird der arme 'Peke' jetzt öffentlich zugeschossen. Aber es ist wie gesagt meine Schuld", sagte Gislason.
Gislason: "Hatte gedacht, ihn noch zu überreden"
Im zweiten Duell mit Portugal am Sonnabend (18 Uhr, im Livestream bei sportschau.de) in Kiel soll THW-Profi Pekeler verabschiedet werden. Das hatte der DHB im Arena-Magazin für das Duell mit den Iberern bekannt gegeben, das vorab in digitaler Form bereits abrufbar war. Nun dankte auch Gislason Pekeler für seine Leistungen im Nationalteam und erklärte: "Natürlich würde ich lügen, wenn ich nicht gedacht hätte, ich kann ihn noch überreden."
Pekeler möchte sich allerdings der Mehrbelastung aus Bundesliga und Nationalmannschaft nicht mehr aussetzen. Der Norddeutsche hatte über mehrere Jahre Probleme mit der Achillessehne und sich im Sommer erneut operieren lassen müssen. Der Kieler kommt auf 122 Länderspiele. Mit der Nationalmannschaft hatte er 2016 die Europameisterschaft gewonnen und bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im selben Jahr Bronze geholt.
Hintertür für Olympia?
Ein (klitze-)kleines Hintertürchen für ein Kurz-Comeback des 32 Jahre alten Kreisläufers gibt allerdings noch. "Falls Golla und zwei weitere Kreisläufer kaputtgehen in der Olympia-Vorbereitung, wird er uns aus alter Verbundenheit helfen", berichtete Gislason.
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