Die THW-Spieler Steffen Weinhold und Niclas Ekberg werden verabschiedet © picture alliance / Eibner-Pressefoto Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn
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AUDIO: Kiels Ekberg: "Schön zu sehen, dass man so wertgeschätzt wird" (2 Min)

Letztes Heimspiel von Ekberg und Weinhold: THW Kiel siegt klar

Stand: 29.05.2024 22:35 Uhr

Am vorletzten Spieltag der Saison in der Handball-Bundesliga hat der THW Kiel am Mittwochabend zu Hause mit 37:28 (14:15) gegen den SC DHfK Leipzig gewonnen. Der HSV Hamburg siegte mit 33:29 (19:13) gegen den ThSV Eisenach, die TSV Hannover-Burgdorf spielte 32:32 (13:19) bei der HSG Wetzlar.

von Christian Görtzen

Während Kiel bereits längst für die European League qualifiziert ist, dürfte für die "Recken" der eine Punkt in Wetzlar zu wenig sein. Im Kampf um die internationalen Plätze hat die TSV Hannover-Burgdorf nach einer dramatischen Schlussphase nur noch eine Minimalchance auf ein Europapokalticket. Der Zwei-Punkte-Rückstand auf den VfL Gummersbach, der am Donnerstag beim European-League-Gewinner SG Flensburg-Handewitt gastiert, ist angesichts des um 31 Tore schlechteren Tordifferenz wohl nicht mehr aufzuholen.

THW Kiel mit Leistungssteigerung nach der Pause

Anlässlich seines letzten Heimspiels für den THW durfte Niclas Ekberg die "Zebras" beim Einlaufen in die Arena anführen. Der schwedische Rechtsaußen, der auch Rekordtorschütze des Vereins ist, verlässt die Kieler nach zwölf Jahren im Sommer und wechselt in die Heimat zu seinem Ausbildungsverein Ystads IF. Auch für einen weiteren verdienten THW-Profi war es das letzte Heimspiel: Der langjährige Nationalspieler Steffen Weinhold wird den Club am Saisonende nach zehn Jahren verlassen.

Den 37-Jährigen, der gegen Leipzig sein 405. Pflichtspiel für die "Zebras" absolvierte, zieht es in seine Heimat nach Süddeutschland. Wo Weinhold künftig spielt, ist unklar.

Gegen Leipzig ging es für die Kieler vor allem darum, sich für den desaströsen Auftritt beim VfL Gummersbach zu rehabilitieren. Dies gelang in der ersten Hälfte noch nicht. Es war zwar weitaus besser als am vergangenen Sonntag bei den Oberbergischen, als es mit einem 10:21-Rückstand in die Kabine gegangen war, aber von einer überzeugenden Vorstellung waren die Schleswig-Holsteiner noch ein gutes Stück entfernt. Zur Pause hieß es - vor allem aufgrund einer zu hohen Anzahl an technischen Fehlern - 15:16.

Jicha schenkt Ekberg und Weinhold besondere Auszeit

Nach neun Minuten der zweiten Hälfte rückte Samir Bellahcene für Tomas Mrkva zwischen die Pfosten, und der Franzose war schnell drin in der Partie und trug dazu bei, dass sich die Kieler absetzen konnten. Gut eine Minute vor der Schlusssirene wurde es emotional: Beim Stand von 36:27 nahm THW-Trainer Filip Jicha eine Auszeit - damit Ekberg und Weinhold gefeiert werden konnten. Spieler beider Teams und die Zuschauer applaudierten den beiden. Ekberg war mit elf Toren auch erfolgreichster Kieler, Weinhold gelang ein Treffer.

"Man kann die Gedanken nicht so richtig fangen - man genießt es einfach nur." THW-Profi Niclas Ekberg

"Es ist schön zu sehen, dass man so hoch wertgeschätzt wird für das, was man vor langer Zeit gemacht hat", sagte Ekberg im Interview mit dem NDR. "Ich bin aufgewacht mit der Einstellung heute, dass ich das wirklich genießen soll. Und das habe ich bis zum geht-nicht-mehr gemacht."

Kiel schließt die Bundesliga-Saison am Sonntag (16.30 Uhr) mit einem Spiel bei der MT Melsungen ab. Es geht dann nur noch darum, die Serie vernünftig zu Ende zu bringen. Danach steht für den THW dann aber in einem anderen Wettbewerb das Highlight an: die Teilnahme am Final Four in der Champions League. Im Halbfinale am 8. Juni wird dann Rekordchampion FC Barcelona der Gegner sein.

TSV Hannover-Burgdorf verpasst Sieg in Wetzlar

Nach den ersten zwölf Minuten sah es gut aus für die TSV Hannover-Burgdorf, die zu dem Zeitpunkt in Wetzlar mit 8:7 führte. Danach lief aber nicht mehr viel zusammen im Team von Trainer Christian Prokop. Durch einen 3:0-Lauf zog die HSG von 12:10 auf 15:10 davon. Zur Pause lagen die "Recken" mit 14:19 zurück.

HSG Wetzlar - TSV Hannover-Burgdorf 32:32 (19:14)

Tore HSG Wetzlar: Mellegard 5, Novak 5/3, Rubin 5, Wagner 5, Cavor 4, O. Klimpke 3, Vranjes 2, Zelenovic 2, Meyer Ejlersen 1
Tore TSV Hannover-Burgdorf: Kulesh 8, B. Vujovic 5, Edvardsson 4, Gerbl 4/3, Büchner 3, Fischer 3, Hanne 2, Nyfjäll 2, Uscins 1
Zuschauer: 4.421
Strafminuten: 6 / 6

Nach einer Viertelstunde im zweiten Abschnitt sah die Lage dann aber ganz anders aus: Die erheblich verbesserten Niedersachsen führten jetzt plötzlich mit 27:24. Es spitzte sich dann aber zu. 21 Sekunden vor der Schlusssirene brachte Maximilian Gerbl die Norddeutschen mit 32:31 in Führung, doch Emil Mellegard glich noch für Wetzlar aus. Erfolgreichster TSV-Profi war Uladzislau Kuleshmit acht Toren.

HSV Hamburg siegt gegen Eisenach

Nach einem Topstart in die Partie - Leif Tissier sorgte in der achten Minute für das 5:1 - war der Vorsprung der Hamburger nach einer knappen Viertelstunde auf 10:8 zusammengeschmolzen. Die Gastgeber zogen dann aber den Thüringern wieder davon. Vor allem Tissier (fünf Tore) und Zoran Ilic (vier) trugen mit jeweils hundertprozentiger Wurfquote stark dazu bei, dass es zur Pause 19:13 hieß.

Und auch nach Wiederbeginn blieben die Norddeutschen zunächst konzentriert. Das 27:18 nach 43 Minuten war bereits eine Vorentscheidung. Da es der HSVH danach aber etwas schleifen ließ, hieß es am Ende nur 33:29. Erfolgreichster Hamburger war Tissier mit acht Toren.

Am Donnerstag fällt die Entscheidung über die Zukunft des HSV Hamburg. Ein dreiköpfiges Schiedsgericht befindet über die Bundesliga-Lizenz für das Team. Beim Showdown in Hannover sind auch die Verantwortlichen des HSVH und der Handball-Bundesliga (HBL) dabei.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 29.05.2024 | 23:03 Uhr

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