HSV Hamburg: Heute fällt die Entscheidung über die Bundesliga-Lizenz
Heute fällt die Entscheidung über die Zukunft des HSV Hamburg. Ein dreiköpfiges Schiedsgericht befindet über die Bundesliga-Lizenz für das Team. Beim Showdown in Hannover sind auch die Verantwortlichen des HSVH und der Handball-Bundesliga (HBL) dabei.
Das wochenlange Tauziehen um die Bundesliga-Lizenz des Clubs soll dann ein Ende haben. Um 11.30 Uhr kommt das Schiedsgericht in einem Hotel am Flughafen Hannover zusammen. Und alle betroffenen Parteien werden dort sein: die HSVH-Verantwortlichen ebenso wie Entscheidungsträger der HBL.
Es geht um eine Liquiditätslücke von drei Millionen Euro - und einen Nachweis über die Mittel, der erst rund eine Stunde nach Frist-Ende bei der Bundesliga eingegangen ist. Deshalb soll vor dem Schiedsgericht auch Thema sein, ob angesichts von dieser Verspätung ein Absturz in die Vierte Liga verhältnismäßig wäre.
Wie entscheidet das Schiedsgericht?
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann hatte Anfang des Monats gesagt, es "wäre schade, den Standort zu verlieren". Das Schiedsgericht werde "mit Ruhe und Sorgfalt entscheiden, und nach eigenen Prämissen". Die Entscheidung, auch das betonte Bohmann, könne "durchaus auch anders ausfallen" als die HBL-Bewertung.
Die lautet Stand jetzt, dass die Hamburger keine Lizenz für die Bundesliga erhalten. Eine Beschwerde des HSVH war abgelehnt worden. Durch die Entscheidung der unabhängigen Lizenzierungskommission, die durch das Bundesliga-Präsidium bestätigt worden ist, profitiert aktuell der Bergische HC.
Durch einen Zwangsabstieg der Hamburger gäbe es nur noch einen weiteren Absteiger und der Tabellenvorletzte bliebe erstklassig. Um hier nicht noch einmal zurückrudern zu müssen, könnte es sein, dass bei einer Schiedsgerichts-Entscheidung pro HSV Hamburg in der kommenden Saison mit 19 Clubs gespielt wird.
HSVH schon 2014 dem Lizenz-Entzug entkommen
Dem HSVH macht Hoffnung, dass er einem Lizenzentzug bereits einmal entgangen ist - vor zehn Jahren. Auch 2014 bekam der seinerzeit unter dem Namen HSV Handball firmierende deutsche Meister von 2011 und Königsklassen-Champion von 2013 keine Lizenz, ehe das Schiedsgericht dem Einspruch der Hamburger einige Wochen später stattgab und die Lizenz unter Auflagen noch erteilte.
Wie der Deutsche Handballbund (DHB) Mitte Mai mitgeteilt hatte, haben die Hamburger auch für die 3. Liga gemeldet. Sollte die HBL die Hanseaten als Absteiger melden, könnte der HSVH also in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen - so er denn will.
Entscheidung des Schiedsgerichts ist bindend
Wie auch immer die Entscheidung des Schiedsgerichts ausfällt, sie ist bindend und in der Folge stehen den Parteien keine weiteren Rechtsmittel mehr zur Verfügung. Auch der Gang vor ein staatliches Gericht ist nicht mehr möglich.